La isla 2024 - Der Plan

Nun denn, die Renovierung ist durch, was sollen wir also tun? Klaro, pleite und abgebrannt bleibt da nur eins, der nächste Urlaub will ins Auge gefasst sein, der UP (Urlaubsplan) wird gemacht. Termin ist ziemlich fix, Ende Juni müssen wir weg (sein)! Reiseziel - wird diskutiert, wobei es für mich eigentlich von Anfang an klar ist, es kann zu dieser Zeit und in diesem Jahr nur eines geben!

Gomera, kein Zweifel!

Vorbereitung

Noch, also Anfang Dezember 2023, sind die Flugpreise halbwegs erschwinglich, keine Ahnung, wie sich das noch entwickelt. Die Bungalows sind etwas teuer als im Mai, aber wir sind auch dichter an der Saison.

Warum ich in der Mehrzahl schreibe? Na logo, wir haben Inselneulinge dabei, Herr und Frau Saarbock werden uns begleiten! 🎊🎉🛩️🏖️⛰️🌋🌄

Jetzt noch schnell beim Autovermieter angefragt, es muss jetzt etwas größer sein als beim letzten Mal, aber kein Problem, finanzierbar, All Inclusive, auch dritter und vierter Fahrer, Automatic wie gehabt.

Also wird jetzt alles gebucht, wenn die Flüge günstiger werden, haben wir uns selbst beschissen, aber ich glaube, das ist eher unwahrscheinlich.

Und für alle, die noch keinen Plan haben, wie das so funktioniert mit der kleinen Reise nach "La Gomera", der zweitkleinsten Insel der Kanaren - es ist, als würde man mit dem Auto bis nach Zadar in Kroatien fahren, also zeitmäßig:

  • Fahrt zum Flughafen (hier Luxemburg, aber Hahn wäre eine Alternative) - 45 Minuten
  • Warten - je nach Mut 30 Minuten bis zwei Stunden
  • Direktlug nach Teneriffa Süd - vier Stunden und ein bisschen
  • Fahrt zum Hafen "Los Christianos" - Bus (ca. 1 Stunde, 4 €) oder Taxi (15 bis 20 Minuten, 30 €), hier gilt "Taxi teilen!"
  • Warten - je nach Ankunftszeit zwischen 1 und 3 Stunden
  • Überfahrt mit der Fähre nach San Sebastian de la Gomera - etwa 50 Minuten
  • Mietauto und Fahrt ins "Valle Gran Rey" - je nach Fahrstil eine Stunde oder mehr
  • Parkplatzsuche im Valle - ne, das ist nur ein Witz

Insgesamt kommen da auf eine Strecke im günstigsten Fall 12 Stunden, wir waren aber auch schon 15 Stunden unterwegs, aber allein der Blick ins Valle Gran Rey hinab auf das Meer entschädigt für Vieles.

Und weil ich jetzt eine Cachepatin auf La Gomera habe, laufen schon entsprechende Vorbereitungen, ob bei OC oder bei GC, wir sind auf der Insel präsent.

Auf der Suche nach ein paar Attraktionen, die man Inselneulingen nicht vorenthalten sollte, bin ich dann auf eine Webseite gestossen, die so ganz nach meinem Geschmack ist, die nennt sich Stipvisiten und hat einiges an Infos, locker-flockig aufgearbeitet, als da wären zum Beispiel:

Mal schauen, was kommt, mal schauen, was geht!

Start ins Glück

15. Juni

Heute ist der große Tag, es geht endlich los, La Gomera ruft. Kurz vor 10 Uhr haben wir uns bei Mathilde und Jochen getroffen, das Gepäck verladen und uns auf den Weg nach Luxemburg gemacht, wo unser Flugzeug auf uns wartete.

Alles in allem ist unser Auto doch etwas knapp bemessen, wenn es um die Zuladung geht, aber wir haben alles untergebracht und waren kurz vor 11 Uhr am Flughafen Luxemburg. Ich hatte es im Vorfeld nicht glauben können, als Silvia mir sagte, wir müssen einen Parkplatz reservieren. Als wir eintrafen, stellte sich heraus, dass unser üblicher Parkplatz tatsächlich vollkommen ausgebucht war.

Das ist halt Mist, weil irgendwo muss das Fahrzeug ja bleiben. Also sind wir ein bisschen rund gefahren und haben uns die anderen Parkplätze angeschaut. Nachdem die erste Runde uns keinen Erfolg gebracht hatte, haben wir Mathilde und Joachim vor dem Flughafen abgesetzt, damit sie auf das Gepäck aufpassen, dann haben Silvia und ich uns erneut auf die Suche gemacht und tatsächlich ruckzuck einen freien Parkplatz gefunden, sogar zu moderaten Preisen.

Erste Klippe erfolgreiche umschifft, aber es sollte nicht die letzte bleiben.

Eingecheckt hatten wir schon online am letzten Abend, also ging es dort recht flott durch, die nächste Klippe kam dann beim Security check-in. Ich hatte es im Vorfeld schon geahnt, und natürlich machte meine Knieprothese den halben Flughafen wild. Ich glaube, ich war 20 Minuten in der Mangel, ich wurde mehrfach komplett abgetastet, musste mein Knie in irgendeinen Scanner halten, wurde mit dem Messgerät x-mal abgetastet, letztendlich stand ich mit rutschender Hose, hochgezogenem Pullover und T-Shirt halbnackt und ohne Schuhe mitten in der Kontrollzone. Ist ja nur ein bisschen peinlich.

Die nächsten Stunden liefen alle recht glatt ab, außer dass Silvia mir bei Start und Landung quasi den Arm abgerissen hat, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Auch der Transfer zum Hafen und der Check-In bei der Fähre verliefen problemlos, die Überfahrt war etwas holprig, der Wellengang recht knackig.

Hatte ich die Klippen schon erwähnt? Na hier traf uns dann doch die nächste. Geordert war eine Peugeot 2008, also ein recht großes Fahrzeug, bekommen haben wir dann einen Opel Mokka, der schon recht beschränkt in der Kofferraumgröße war und der uns nötigte, das kleine Handgepäck mit in den Fahrgastraum zu nehmen. Ich denke, das werde ich noch anmahnen.

Ach ja, ich habe ganz vergessen, der Klippen letzter Teil für heute, auf der Überfahrt musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass die SD-Karte in meinem Handy anscheinend ein Problem hat, alle Bilder nicht mehr abrufbar sind, die Videos verschwunden. Da werde ich wohl morgen etwas zu tun haben.
Dann lief dann alles recht glatt, niemand hat ins Auto gereihert, während ich über die Insel gefahren bin, wir kamen gut im Valle Gran Rey an, die Apartments waren top und wir haben den Abend in einem leider recht lauten Restaurant beschlossen.

Cool down

16. Juni

Wie schon gestern Abend geahnt, war der Vormittag tatsächlich für mich damit verplant, zumindest an meine Bilder wieder ranzukommen also habe ich einige Stündchen damit verbracht, zu schauen, auf welchem Weg ich da wieder dran komme.

Und da wir uns aber alle einig waren, dass heute erstmal ein ruhiger Tag eingelegt wird, damit wir uns von der doch anstrengenden, 12-stündigen Anreise erholen konnten. Also sind Silvia, Joachim und der Mathilde ein wenig an den Strand, auf den Wochenmarkt, haben sich die irgendetwas angesehen.

Ein paar Stündchen später, diverse Treiberupdates weiter, musste ich dann feststellen, dass trotz meiner ganzen Bemühungen der Transfer der Daten in einem Tempo ablief, das wahrscheinlich bis zum Ende des Urlaubs dauert, bis alle Daten übertragen sind.

An dem Punkt habe ich mir überlegt, dass ein "Alles oder nichts" vielleicht die Lösung bringt und habe ihn laufenden Betrieb die SD-Karte ins Handy geschoben. Keine Ahnung, warum und wieso, Karte eingeschoben, Dateimanager geöffnet, SD-Karte vorhanden. Also habe ich ruckzuck alle wichtigen Daten auf den internen Speicher verschoben, damit ich diesen Stress nicht noch einmal haben muss.

Okay, Problem erledigt, die anderen drei sind immer noch unterwegs, so dass ich mich dann entschlossen habe, den ein oder anderen Cache zu platzieren, damit die gesucht werden können. In der Nachmittagshitze war das gar nicht so einfach, aber insgesamt konnte ich drei Caches platzieren, die auch schon gepublished waren.

Und schon meldete sich die "Ausruhfraktion", die in Sandaletten nicht umhinkam, doch den ein oder anderen Cache in barrierefreiem (😂😂😂😂) Gelände zu erklettern. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Tagesabschluss dann an der Strandpromenade bei kühler Cerveza und leckerem Essen. Wir haben da was Neues entdeckt, das "La Namera" gibt's nicht mehr, dafür ist da jetzt der absolute Traum, nie wieder an Gewicht zu verlieren, das "La Machanga", eine absolute Empfehlung, gerne wieder.

Over the top

17. Juni

Nachdem der Ausruhtag für den ein oder anderen dann doch zum Stresstest ausgeartet ist, war der heutige Tag geprägt vom Entschluss, den knapp 6 Km Luftlinie von hier gelegenen "La Rajita" zu schnappen, wer den Bericht vom Mai letzten Jahres gelesen hat, weiß, dass das einer unserer DNFs war. Wir hatten zwar eine Logerlaubnis erhalten, aber wir wussten:

"Manchmal kommen sie wieder!" - so auch wir.

Schon damals habe ich geschrieben, dass das mit den Entfernungen so eine Sache ist. Es gibt zum einen hier keine Straße rund um die Insel und zum anderen kaum etwas, was wirklich flach wäre. Um es deutlicher zu sagen:

Hier geht es erst mal überall 800 bis 900 Meter ziemlich stramm bergan, eine Serpentine an der anderen, dann in Schlangenlinien auf einer der drei Hauptverkehrsverbindungen (San Sebastian de la Gomera - Vallehermoso, Vallehermoso - Valle Gran Rey, Valle Gran Rey - San Sebastian de la Gomera) über und durch die Berge, damit man am Ende erneut serpentinentrunken an seinem Ziel ankommt.

Und so reihte sich Kilometer an Kilometer und am Ziel standen statt 6 Km ziemlich genau 41 Km mehr auf dem Tacho, es lebe der CO₂-Fußabdruck für vier.

Aber wir (also eher Joachim und Mathilde) konnten alle anderen Caches unterwegs schnappen und auch dieser hier war heute vor Ort. Auf dem Hinweg - fast vergessen - haben wir noch einen neuen alten Cache gelegt, der "Lavaderos de la Vica" hat uns damals sehr gut gefallen und war in diesem Jahr archiviert, warum auch immer. Also haben wir kurz entschlossen beschlossen, den wiederzuerwecken, jetzt liegt an gleicher Stelle der "Lavaderos de la Vica - reborn".

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - aber leider auch ein Rückweg und so lief der ein oder andere Mitfahrer langsam grün an, die Tankanzeige näherte sich der Nullmarke, Nervosität machte sich breit. Nicht bei allen, es war offensichtlich, dass bergan die Restkilometer für das vorhandene Benzin rapide schwanden, ging's dann bergab, war die Welt wieder im Lot.

Trotzdem entschlossen wir uns, zurück ins Valle zu fahren, genug gesessen für heute - also im Auto, denn ganz leise hörten wir es aus dem Tal heraufschallen:

"Kommt ins "La Machanga", kommt ins "La Machanga!" - und wie einst die Gefährten von Odysseus den Sirenen verfallen waren, konnten wir den Lockungen der Gastronomie nicht mehr widerstehen!

"Croquetas Chorizo" und "Solomillo mit gedünstetem Gemüse und Kartoffelpüree" para mi!

Dazu ein lecker Bierchen, tolles Personal und das leise Schlagen der Wellen an den Strand - goil!!

Publishday

18. Juni

Nachdem alle Caches hier im Tal platziert sind, die Koordinaten gecheckt und für gut befunden wurden, hatte ich heute Morgen die ehrenvolle Aufgabe, die deaktivierten Listings zu aktivieren und die zwei frisch gelegten Caches einzureichen, mal sehen, wie lange das dauert, bis die gepublished werden.

Im Laufe des Vormittags haben wir uns dann auf die Socken gemacht, haben eine kleine Runde durchs untere Tal gedreht, am Meer entlang Richtung Vueltas, dort am Kreisel hoch, in der Hoffnung, ein Käffchen mit Jogi zu nehmen, aber es gab in Vueltas weder Jogi noch ein Käffchen, sodass uns der Weg über Borbalan zurück nach La Playa führte.

Aber so ganz ohne sollte es dann doch nicht enden, es gab zwar immer noch keinen Jogi, aber wenigstens Kaffee hatte Borbalan zu bieten.

Nach einem gemütlichen Päuschen wurden die Wanderschuhe wieder geschnürt und ab ging's Richtung Kreisel an der Tanke. Und immer im Blick - mein (Alb)traum!

Gestern Abend hatten wir noch diskutiert, "Merica" hoch, Merica runter, was ist besser? Ihr wisst nicht mehr, was das mit dem "Merica" auf sich hat? Lest hier und ihr seid schlauer!

Und je mehr ich mich dem Kreisel näherte, desto klarer wurde es:

Da geh' ich nimmer rauf, zu alt, zu füllig, zu untrainiert, das ist Suizid par excellence! Und runter dreimal nicht, so schnell will ich gar nicht unten sein ⛰️⛰️🙈🙈🙈!

Bleibt nur der Weg über die Hochebene und zurück, mal schauen!

Nachmittags dann ein kleines Ruhchen, heute Abend geht's mal wieder zum Essen, dieses Mal soll es das "La Mariesa" sein.

Hoffnung

19. Juni

Heute ist der große Tag, die Spannung steigt, ein Sieg muss her. Doch vor das Vergnügen hat irgendein Hirni noch die Arbeit gesetzt. Wer hat hier ständig über "Komoot" und die tollen Bewertungen für Touren gelästert? Ich nicht, lass sie mal machen. Die letzte "leichte" Tour führte fast zur Scheidung - nee, Quatsch! Aber leicht geht anders.

Lange Rede, kurzer Sinn, man war entschlossen, den kleinen Rundwanderweg bei "Laguna Grande" zu machen, die Schönheiten der gomerianischen Waldlandschaft zu ergründen. Natürlich ist das was ganz Anderes als die kahlen Hänge der Barrancos, wo kaum ein Kraut Fuß fassen kann. Und wenn doch, das nächste Feuer wird's schon richten, the same procedure as every year!

Aber eines wird hier durchaus deutlich, der rapide Wechsel der Vegetation in Abhängigkeit von Höhenmetern und Klimazonen.

"Laguna Grande", Bäume über Bäume, ein Großteil mit zottigem Moos bewachsen, alles ist feucht, (fast) alles ist grün. OK, die Stellen, wo die Feuer regelmäßig durchrasen, sind nicht zu übersehen, aber auch das gehört zum hiesigen Kreislauf, wo der untere Teil der Pflanzen schwarz verkohlt ist, sprießen am oberen Ende neue Blätter, neues altes Leben entsteht.

Besinnen wir uns etwas auf die Vergangenheit, so ein paar Abschnitte weiter oben, wo die Rede von leichten Touren war, ausgesucht durch unser fachkundiges Personal. Man hätte ja aus 110 m runter, 110 m hoch in der Beschreibung ja seine Schlüsse ziehen können, man hätte sich auch mal die Höhenlinien auf der Karte ansehen können, aber hätte, hätte, Fahrradkette!

4,2 Km, ein Klacks! So im Nachhinein nicht so ganz, zuerst ging es auf ca. 1,2 Km Länge eben die besagten 110 m runter, was im Kopp überschlagen knappe 10% Gefälle heißt, da jubeln die Knie, da geht die Pumpe! Nicht ganz so einfach, fünf Zementsäcke untrainiertes Fleisch im Zaum zu halten. Und im Umkehrschluss war dann auch klar, was für den Rest der Strecke galt:

"Auffi Buam, auffi goats!"

Unweigerlich erinnerte mich das an ein mehr als dreißig Jahre altes Lied von Wolfsheim, das zwar in einem gänzlich anderen Kontext stand, aber die Worte sprechen für sich:

"........

Immer vorwärts Schritt um Schritt
Es geht kein Weg zurück
Was jetzt ist wird nie mehr ungeschehen
Die Zeit läuft uns davon
Was getan ist ist getan
Und was jetzt ist wird nie mehr so geschehen
Es geht kein Weg zurück
Es geht kein Weg zurück

........"

Egal wie, rauf müssen wir wieder! Wer sollte sonst das Auto zurück fahren

Endlich oben, jetzt ein Täsken Kaffee, evtl. die sanitären Anlagen inspizieren, dann geht's weiter. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! An der Trinkbude angekommen, wurden wir von knapp zwei Busladungen Touris erwartet, die gerade über die Kaffeeproduzentin und die sanitären Anlagen herfielen. Mit mir nicht!

Langsam wird's Zeit, auf dem Weg zurück (! - es gibt also doch einen) haben wir noch einen kurzen Schlenker zu zwei Earth-Caches und einem Tradi gemacht, an letzterem bin ich glatt vorbeigerauscht, in Gedanken schon beim heutigen späten Nachmittag.

Ihr wisst immer noch nicht, worum es geht? Zweites Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft bei der EM, Gegner ist Ungarn, könnte ungemütlich werden.

Ungemütlich wurde dann aber nur das Schauen, mittags um fünf brazzelt die Sonne noch ganz flott und das Starren auf den Laptopmonitor ist anstrengender als die ganze heutige Tour. Aber egal, am Ende war es ein verdienter Sieg, jetzt geht's wieder zum Essen, heute ist das "YaYa" unser Ziel.

"YaYa", ja da waren wir früher schon öfters, ich fand es nicht berauschend und recht teuer, aber was soll's, ein Versuch ist es wert. Der Eindruck bleibt, aber trotzdem haben wir für Sonntag, 20 Uhr reserviert, letztes Vorrundenspiel gegen die Schweiz und die haben einen Großbildschirm, wie der nette Bediener uns erzählte, als ich das Spätspiel auf meinem Smartphone schaute.

Ei dann!!

Wehmut

20. Juni

Neuer Tag, neues Glück, heute war wieder mehr Autofahren auf dem Plan, eigentliches Ziel war der "Mirador de Abrante" mit seinem Glasbodenausguck, inklusive der dortigen Caches. Gerüstet waren wir auch für "The forgotten dam / La presa olvidada", Plastiktüten hatten wir ausreichend dabei.

Aber irgendwie wollte es nicht gelingen, wir verzettelten uns etwas in Vallehermoso, brachen "Ghost Traces" und den "AREA 51" nach kurzer Strecke ab, weil das, zumindest heute, für zusammen mehr als 250 Lebensjahre und, meine Person als Hauptanteilseigner gut über 300 Kg Lebendgewicht, nicht das geeignete Gelände schien. Vielleicht wieder, man wird sehen.

Aber der Reihe nach!

Vom Valle aus starteten wir in Richtung Vallehermoso, die Caches auf der Wegstrecke im Auge, die abseits ignorierend. Dort angekommen, machten wir uns erst mal auf in Richtung Schwimmbad und "Castillo del Mar", das langsam immer mehr verfällt, wo es doch die Kulturhochburg der Insel hätte werden können, doch das ist eine andere Geschichte.

Und gleich schon der erste Dämpfer, der Pflanzengarten ist zu, der dortige Multi nicht machbar und das Final trotz vorhandener Koordinaten (wir haben den vergangenes Jahr gemacht) unerreichbar. Dafür waren die beiden anderen Caches or Ort und konnten geloggt werden. Also ab in die Staatskarosse und hoch nach Vallehermoso, Käffchen wieder ohne Jogi.

Hier hat Silvia und mich dann doch die Wehmut gepackt, wir haben an unseren allerersten Urlaub auf La Gomera denken müssen, den wir, einem ehemaligen Freund helfend, der sich hier ein renovierungsbedürftiges Haus angeschafft hatte, in dieser Stadt verbracht haben. Das war dann auch der Anfang vom Ende der Freundschaft, aber auch das ist eine andere Geschichte, die jetzt bestimmt mehr als 25 Jahre her ist.

Und trotzdem war es eine schöne Zeit, damals gab es noch kaum ausgebaute Straßen, was uns nicht davon abhielt, fast täglich ins Valle zu fahren. Abenteuer pur!

Im nächsten Urlaub starteten wir einen zweiten Versuch, aber das wurde nichts mehr, das Kapitel war zu Ende.

Und heute? Nichts ist passiert, das Haus mittlerweile eingepackt, vermutlich dass niemand durch herabstürzende Trümmer verletzt wird, ein Graus, der uns doch recht betrübt hinterlassen hat.

Egal, schnell noch einen Cache zur Erinnerung hinterlassen, weiter geht's. "Ghost Traces" hatte ich schon erwähnt, also weiter nach Hermigua, Caches einsammeln und feststellen, dass wir irgendwie den Weg zum "Abrante" verpeilt haben. Was tun? Zurück? Nee, die Insel hat noch andere schöne Kinder - ehhh, Caches, also auf zu "DIKES" und was da sonst noch kommt.

Komisch, den habe ich und Silvia nicht? Beim Lesen des Logs stellte sich dann heraus, dass ich hier 2012 beim Großfamilien- und Freundesurlaub mal alleine über die Insel war, weil sonst niemand Lust hatte. Schnappdiwapp, dann muss sie eben jetzt laufen. Natürlich zusammen mit Mathilde und Joachim, die ja noch nie hier waren.

Spät ist's schon, was tun? Den "El Tunel" wollten wir auch noch machen, doch der Zugang von der Straße aus ist seit einiger Zeit verschüttet und in den "El Cedro" ist es heute zu spät, auf ein Neues.

Zurück im Valle kurz frisch gemacht, wieder schallt der bekannte Ruf durchs Tal:

"Kommt ins "La Machanga", kommt ins "La Machanga!"

Was bleibt, die Sirenen rufen, wir folgen. Ein guter Entschluss, heute lernten wir den Besitzer kennen, der in den Bergen ein Weingut besitzt und uns eine kleine Weinprobe lieferte. Ich bin ja nicht so der Weintrinker, vor allem, wenn er weiß ist, deshalb wurde ich mit einem hervorragenden Veterano-Ersatz beglückt, ich denke, im allgemeinen Verkauf ist der kaum zu bezahlen.

Trotz der Widrigkeiten ein angenehmer Tag, mal schauen, was der morgige bringt.

Dies und das

21. Juni

So, jetzt ist es so weit, ich bin genau hiermit etwa fünf Tage hinterher, wenn ich jetzt nicht anfange, weiß ich eh' nicht mehr, was alles so war. Also Auszeit para mi, Bilder auf den Rechner und auf die externe Festplatte, man hat so seine Erfahrungen (SD-Card ist das Zauberwort) und dann ab ans Schreiben.

Ist natürlich ziemlich tröge für den Rest der Truppe, also hat sich Silvia unsere Inselneulinge unter die Fittiche genommen und sie zum "Barranco de Arure" begleitet, Einstimmung auf das immer noch in der Peripherie schwebende Ziel "Ausguck"!

Und so ging Stunde um Stunde ins Land, Buchstabe reihte sich an Buchstabe, Wort an Wort, Satz an Satz. Und immer wurde ich auf dem Laufenden gehalten, mal per Text, mal per Bild, im Gegensatz zu uns gibt es hier selbst im tiefsten Barranco ein Netz und unser "Signal"-Messenger tat das seine.

Gegen 14 Uhr dann war es so weit, Barranco bezwungen, fünf Tage aufgeholt, Tagwerk erledigt. Zur Belohnung gab's ein Eis, leider nicht in der Heladeria, die hat immer noch zu, irgendwo beim Babybeach gibt es noch eine Eisdiele.

Dann noch ein bisschen relaxen, um 18:30 Uhr startet unser Event! Eigentlich war wieder die Heladeria vorgesehen, aber wegen "zu" haben wir 50 m weiter verlegt, denn

"Kommt ins "La Machanga", kommt ins "La Machanga!"

schallte es wieder durchs Tal.

Und schau, ein weiteres Lokal ist in den Vorbereitungen zur Eröffnung, das "La Avenida" ist im Endspurt und auch das "Trasmallo II", das im vergangenen Jahr als Parkplatz für ein Auto, das nicht mehr bremsen konnte, gedient hatte, steht vor der Wiedereröffnung.

Und Punkt 18:30 Uhr begann unser Event und es kam - niemand! Wir hatten es ja geahnt, da keine Anmeldungen vorlagen, aber manchmal gibt es ja Spontanbesucher, dieses Mal nicht. Egal, trotzdem einen schönen Abend gehabt, gequatscht, geplant, verworfen, neu geplant.

Holy diver

22. Juni

Nee, Quatsch, beim Zimmer-Clan war heute eher Schicht im Schacht, geplant war für morgen der "Merica", also war nach der Besteigung des "Barranco de Arure" gestern heute ein bisschen Ruhe angesagt. Außerdem ist Urlaub und der will genossen sein.

Mathilde und Joachim hatten aber dann doch nicht so den Sinn nach Ruhe, also haben sie sich unser (Traum)auto geschnappt und sind los.

Ich habe mich endlich ein bisschen dem Lesen hingeben können, das hat mir schon ein wenig gefehlt in den letzten Tagen und Silvia hat .... Keine Ahnung.

Kurz nach Mittag war es dann so weit, wir sind ab zum Strand, den Atlantik-Diver gemacht, ein Schwimmchen rauf und runter, das Wasser ist recht ruhig, es lässt sich, bis auf die rumtreibenden Algenfragmente, super Schwimmen.

Apropos Algenfragmente, im Augenblick scheint hier großes Reinemachen zu sein, oberhalb des Strandes ist ein größeres Areal abgegrenzt, dort werden Berge von Palmzweigen und sonstigem Bioabfall gesammelt und warten auf ihren Abtransport.

Nach dem Schwimmchen muss natürlich der Flüssigkeitshaushalt in Ordnung gebracht werden, ihr wisst, Salz(wasser) entzieht dem Körper eben diese. Also ab in den Schatten, in der Brazzelsonne ist es für Nichtsonnenanbeter kaum auszuhalten, und was für die Gesundheit getan.

Und was hat das jetzt alles mit "Holy Diver" von Dio zu tun? Nix! Ich war halt im Wasser.

Am Abend haben wir dann gesehen, dass das Trasmallo geöffnet hat, Ihr erinnert euch, das ist das Lokal, in dem im letzten Jahr das Auto unfreiwillig geparkt wurde. Mal probieren, das war früher recht gut.

Früher vielleicht, jetzt aus meiner Sicht eher nicht mehr, lieblos serviertes Essen, das Fleisch eher durch, die Auswahl nicht so mein Ding, ich glaube, das ist raus für diesen Urlaub.

Ach ja, morgen früh frühstücken wir am Strand, die Plätze sind geordert.

Das Finale

23. Juni

Nein, nicht wirklich, aber heute Abend ist das letzte Spiel der Deutschen in der Vorrunde, gegen die Schweiz, wie ihr wisst, haben wir Großbildschirm gebucht. Aber dazu am Abend mehr.

Der Tag an sich ist zweigeteilt, eine Inselfahrt in Richtung Playa Santiago stand auf dem Programm und auf der anderen Seite ein lockeres Schwimmchen in der Fast-Badewanne. Ihr glaubt es nicht, wie warm der Atlantik schon ist, du kannst da ohne Zögern rein, einmal abgetaucht und schon geht's los. Sogar Meins hat sich getraut, der Wellenschißnickel höchstpersönlich. Und warum? Genau, Wellchen waren es, die da an den Strand schwappten.

Einzig die vielen abgerissenen Braunalgenreste stören ziemlich beim Schwimmen, teils größere Teppiche treiben an der Oberfläche und werden bei Flut an den Strand gespült. Nix Ekliges, einfach durchschwimmen und beiseite schieben, es ist halt etwas nervig. Wie wir dann ein paar Tage später erfahren haben, sind das keine hiesigen Algen, die kommen tatsächlich quer über den Atlantik aus den karibischen Gewässern - unglaublich!

Der Tag dümpelte so vor sich hin, immer wieder wurde bewusst, was für Strecken auf der Insel zurückzulegen sind. Aber was tut man nicht alles für so einen Cache.

Nachmittag an der Strandpromenade, warten auf das letzte Gruppenspiel, eine Cerveza vielleicht noch, ein kleines Schwimmchen, lange dauert's nicht mehr.

Und plötzlich kommt die Erleuchtung:

Sant Joan, Johannisnacht vom 23. auf 24. Juni, jetzt wissen wir, warum seit Tagen Holz- und Palmabfälle am Strand gelagert werden, es ist (wenn auch durch der Kalender und der Feiertag nicht mehr genau aufeinander fallen) Sommersonnenwende, der längste Tag auf der nördlichen Erdhalbkugel.

Die werden doch in dieser Zeit, wo alles trocken und ausgedörrt ist, hier kein Lagerfeuer abhalten?

Noch ist alles ganz tranquillo am Strand, wir wechseln den Standort, ab ins YaYa, wo der Fernseher wartet.

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt, so nach den beiden letzten Spielen, aber die Schweizer spielten recht flott mit und Deutschland verfiel wieder in die alte Chancentod-Mentalität, 18:4 Torchancen und am Ende ein glückliches Unentschieden. Klar, reicht zum Gruppensieg, aber ehrlich....!

Und kaum war das Spiel aus, begann das Schauspiel am Strand! Natürlich haben sie das Zeug abgefackelt, bis zu 10 m hoch loderten die Flammen, meine Güte, die sind alle voll entspannt. Noch ein bisschen geschaut, ein paar Fotos gemacht, jetzt geht's in die Komakiste, der nächste Arbeitstag ruft!

The day after

24. Juni

So im Nachhinein betrachtet, hätte ich auch im Bett bleiben können. Insgesamt gesehen ein eher gebrauchter Tag, kaum etwas von dem, was wir uns vorgenommen hatten, konnte erfolgreich abgeschlossen werden, einige Caches waren uns zu riskant, der "Mirador de Abrante" mit seinem Glasboden hoch über Agulo war geschlossen, Wege waren zu schlecht befahrbar, am Ende blieben vier Caches auf der Strecke.

Irgendwann haben wir entschieden, dass wir San Sebastián de la Gomera vielleicht besser nicht am Schluss machen, damit das nicht in Stress ausartet, sind am Roque de Agando vorbei Richtung der Inselhauptstadt gedüst.

Am Roque haben wir noch einen Cache platziert, der letzte für diesen Urlaub, auf La Gomera liegen jetzt insgesamt 11 Caches

Roque de AgandoGCANKC9OC17E19
Mirador de El BailaderoGCAT6M2OC18028
Lavaderos de la Vica - rebornGCAT36GOC18020
Casa de PedroGCAGHR9OC17CE0
Mercadillo MunicipalGCAGAJWOC17CDC
TelemacoGCAH7R4OC179C4
HautacupercheGCAH7QQOC1798F
HupalupaGCAH7Q5OC1799C
Piscina - SchwimmbadGCAGFF2OC179DB
Mirador de la RetamaGCAGAJFOC179BE
Mirador César ManriqueGCAGAJBOC179BF


und zwei LAB-Cache Bonuscaches mit den entsprechenden LABs

La Gomera - Miradores I (Bonus zum LAB)GCANBH8 
La Gomera - Miradores II (Bonus zum LAB)GCANKC9 

    Bis auf die letzteren Beiden sind alle Caches auch noch auf Opencaching.de gelistet.

    Und so ging es nach San Sebastián, Silvia und ich hatten da letztes Jahr schon einiges abgegrast, so dass unsere Ausbeute eher bescheiden war, aber das ist egal, letztendlich ist die Stadt jetzt leergefegt.

    Auf dem Rückweg haben wir die Nordroute genommen da wartete noch "Seis pieds sous terre / Six feet under", der unser letztes Frustergebnis für heute werden sollte. Schon am "The forgotten dam / La presa olvidada" hatten wir ob des Geländes und unseres fortgeschrittenen Alters die Waffen gestreckt, hier bot sich ein ähnliches Bild, für uns so nicht machbar, knappe 30 Km umsonst gefahren.

    Früher Abend, treffen an der Strandpromenade, von den Feierlichkeiten von gestern ist nur noch ein Haufen Asche und die Absperrung zu sehen, alles weg!

    Auszeit

    25. Juni

    Schon gestern Abend habe ich gemerkt, dass ich heute wohl eine Auszeit benötige, leichtes Stechen im linken Fußgelenk, da wird der kleine Ausflug zum Garajonay wohl flachfallen müssen. Keine Ahnung, wo ich mir das wieder geangelt habe, vielleicht schief getreten, vielleicht den Schuh zu eng gebunden, wer weiß?

    Und als dann heute Morgen der Plan gemacht war, war ich raus. Evtl. Schreibgedingens, vielleicht ein bisschen entlastendes Schwimmen, mal schauen.

    Silvia, Mathilde und Joachim haben sich dann auf den Weg gemacht, den "Alto de Garajonay" zu bezwingen. Und da haben wir mal wieder die Sache mit Komoot, mit Höhenangaben und Schwierigkeiten - oder deren Interpretation!

    Und so ging es mit unserer Staatskarosse in Richtung Garajonay. Seit Tagen sind Silvia und ich schon am Rätseln, ob und wann wir das erste Mal da oben waren, wir kommen einfach nicht dahinter, ich bin mir aber sicher, es war vor der Geburt des Doppelpacks, also irgendwann zwischen 1994, unserem ersten Besuch hier und 1999, dem Jahr der Beglückung! Da muss ich mal die alten Fotos durchschauen, bestimmt gibt es Beweismaterial. Sicher ist nur, dass ich den Earthcache dort oben im vergangenen Jahr geloggt habe, vorher ging nicht, bin erst seit 2012 Geocacher und das war die Zeit nach unserem letzten Besuch hier - glaube ich!

    Jedenfalls haben die drei geglaubt, der kurze Weg sei zwar knackig, aber weniger zeitaufwändig, wie man sich irren kann. Dafür belohnte am Gipfel aber eine herrliche Aussicht für die Strapazen des Aufstiegs, top Aussicht in alle Richtungen, es hatte sich gelohnt. Runter ging's dann über die gepflasterte Straße, einfacher zu gehen, knieschonender.

    Da ist doch noch was! Ein netter Tradi, gar nicht weit weg, jedenfalls laut Karte. Hatte ich schon von La Gomera erzählt, dem Haufen Gebirge im Atlantik, wo es keine - fast keine - ebenen Straßen gibt? Nun, mit den Wanderwegen verhält es sich genauso. Wo ein Weg ist, ist eine Steigung oder ein Gefälle.

    Der Weg zum Tradi begann dann eben mit einem Gefälle, 150 Höhenmeter Stufe nach Stufe! Und dann ist es ein bisschen wie im Sport, der Bundesliga zum Beispiel:

    Nach dem Abstieg folgt der Aufstieg, mühevoll, in kleinen Schritten, denn wer unten bleibt, versauert dort. Wie dem auch sein, geschafft ist geschafft, oben beim Auto dann die Entscheidung: Finis, Ende, Término, Finish, ab nach Hause, die müden Knochen versorgen.

    Und wo kann man das am besten?

    "Kommt ins "La Machanga", kommt ins "La Machanga!"

    Nun ja, die Auswahl ist aktuell wirklich nicht sehr groß hier, keiner hat Lust, sich ins Auto zu schwingen und nach Vueltas, Borbalan oder La Puntilla zu fahren, wo es ein Toprestaurant um die Ecke gibt. Auf denn!

    Don't worry, be ....

    26. Juni

    Heute ist der große Tag, welcher, verrate ich vielleicht später. Aber vor das Vergnügen hat irgendwer das Gepiepse eines maschinellen Arbeitsgerätes gestellt, das uns den ganzen Vormittag bis hier oben hinbegleitet hat. Was ist denn da los, bauen die 'ne neue Straße? Wie soll man da Geburtstag - upppps, was sag ich da?

    Silvia hat heute ausgepennt, kleines Frühstück, wie gesagt, Gepiepse, wir müssen mal schauen, was da los ist, das geht doch hoffentlich nicht den ganzen Tag so. Und so sind wir Richtung Strand und entsprechende Promenade.

    Du glaubst es einfach nicht, da fährt seit Stunden ein Caterpillar am Strand auf und ab, schaufelt massenhaft Sand auf, kippt das Zeug über die seit Jahrhunderten liegenden Steine am Strand, ebnet alle wieder ein, neue Ladung, neues Glück, Stunde um Stunde. Und dann die Erleuchtung, Samstag ist Fiesta, alle Fischerboote werden geschmückt, kurven von Ortsteil zu Ortsteil, da muss alles hübsch sein. Und natürlich fallen bald die ganzen Festlandspanier hier ein, mit ein Grund, warum hier die Restaurants zu sind - das will sich kaum einer antun.

    OK, haben wir, außer wegen des Gepiepse, nichts mehr mit zu tun, da sind wir schon fast im Flieger. Wobei mir einfällt - Scheiß Timing, wir verpassen das Achtelfinale gegen Dänemark, das ist schon ärgerlich. Warum müssen die auch Gruppenerster werden!

    Der Nachmittag verlief dann eher ruhig, keiner hatte heute Lust auf eine Inseltour, kurz wurde noch einmal über die Besteigung des Fortaleza de Chipude und des Merica gesprochen, doch ein Blick auf die Windprognose für Chipude und Arure erstickte diese Diskussion schon im Keim, 40Km/h und mehr waren für die nächsten beiden Tage dort oben prognostiziert, da musst du über keine Hochebene laufen, wirklich nicht.

    Einen Geburtstagskuchen gab es dann heute auch noch, leider nicht selbstgebacken, was hätte ich mich auf Mathildes Backkünste gefreut.

    Bei mir ist ...

    27. Juni

    ... die Luft ein bisschen raus. Der Urlaub ist schön, keine Frage, das Team ist klasse, keine Frage, aber irgendetwas fehlt, bin noch nicht so ganz dahinter, was es ist. Und so habe ich den Morgen über gegrübelt, während die anderen drei sich dem Shopping hingegeben haben. Nebenbei habe ich das hier geschrieben, man will ja up to date bleiben.

    Aber hallo, was ist das? Mein rechtes Bein ist angeschwollen, also nicht das mit der Thrombose, das andere. Von unten, vom Fuß her bis ans Knie, oberhalb lässt sich das - oh Wunder - nicht vergleichen, einmal so dick wie das andere Mal.

    Thrombosekontrolle:

    • Wade ist ganz locker, nicht fest wie damals
    • Keine Schmerzen irgendwo
    • Blutverdünner regelmäßig genommen, also eigentlich kein Problem
    • zu viel gesessen, möglich

    Nach kurzem Überlegen fällt mir ein, ich habe ja noch den Ersatz-Kompressionsstrumpf, was soll's, schlimmer als einbeiniger Strumpf ist der zweibeinige auch nicht.. Aber ich denke, da ist ein Kontrolltermin fällig.

    Und dann ein bisschen das Bein hochlegen, kann ja auch einfach nur Wasser sein, man wird sehen.

    Am Mittag sind Silvia und ich dann ans Meer, schwimmen in der aufkommenden Flut. Meins ist da ein bisschen schissrig, Wellenpanik ist genau so schlimm wie Autofahrpanik. Aber geschafft, ich hab' sie ins Meer geschafft, sie ist geschwommen - bis, ja bis dann über den Fels in der Bucht die nächste höhere Welle im Anmarsch war. Nicht, dass es bedrohlich gewesen wäre, sie war nur hoch, man sah den Fels nicht mehr, dann war es aus, Geleitschwimmen an den Strand.

    OK, abwarten vor der Brechungslinie, noch ein, zwei, drei von den Dingern schwimmend abgewartet, die tragen dich ja einfach hoch und runter, dann war für die nächsten Wellen keine "große" mehr zu erkennen. Also ganz gechillt zum Strand gestiefelt, alles gut gegangen, das Meer hat sie nicht geholt.

    Ich blieb noch ein wenig drin, jetzt weiß ich, was es war.

    Die Ruhe, das Schwimmen im Meer, das liegen auf der Liege, das ausgiebige Lesen, die Erholung - darum hätte ich mich viel mehr kümmern sollen, das hat mir in diesem Urlaub etwas gefehlt.

    Aber heute und morgen ist noch Zeit, lässt sich vielleicht ein wenig aufholen. Jedenfalls geht es auf Abend zu und ich bin heute ziemlich relaxed.

    Der Einfall oder doch Zickenalarm?

    28. Juni

    Nein, nicht, dass ich oder sonst jemand eine besondere Idee gehabt hätte, heute sind die Ersten eingefallen, Festlandspanien überschwemmt die Inseln. Sportboote kreisen vor der Bucht, Dutzende von (extrem lauten) Motorrädern heizen durch die Gassen, du verstehst dein eigenes Wort fast nicht mehr, wenn du irgendwo sitzt.

    Parkplätze - mittlerweile Mangelware, heute bleibt der Flitzer stehen, keine Lust, später noch stundenlang nach einem Ebensolchen zu suchen. Was in der Konsequenz bedeutet, dass wir in der Nähe bleiben, vielleicht noch ein Schwimmchen im Meer, ein Limochen irgendwo, komischerweise machen die jetzt doch alle auf, obwohl es hieß, wenn die Spanier einfallen, bleibt mein Laden zu.

    Sogar die "Heladeria" hat heute geöffnet, die Besitzerin kennen wir, seit wir das erste Mal auf der Insel aufgeschlagen sind, so manches Eis haben wir da gespachtelt, so manchen Café americano geschlürft, so manche Jarra geleert. Und immer noch erinnert sie sich, fragt nach den Gemelos, den Zwillingen und was sie so machen.

    Auch deshalb fühlen wir uns hier so zu Hause.!

    Ansonsten war tranquillo angesagt, die Wetterprognosen für den morgigen Heimflug sind nicht so rosig, am Abend sollen starke Gewitter mit ebensolchem Regen, womöglich Tornados über Südwestdeutschland ziehen, mal sehen, was Luxair morgen meint.

    Womit wir erst mal beim Zickenalarm wären! Nein, nein, nein, nicht dass ihr das falsch versteht, bei uns gibt's keinen solchen, wir waren gestern Abend zur allgemeinen Überraschung wieder mal im "La Machanga", wo sich im Laufe des Abends der Chef, ein seit Jahrzehnten hier mit seiner Familie lebender Deutscher mit Restaurant (☝️) und Weingut wieder mal zu uns gesellte und das Gespräch auf eine Unterhaltung von vor ein paar Tagen brachte, in der Silvia von einem leckeren Essen mit Ziegenfleisch im "Orinocco" im letzten Jahr geschwärmt hatte.

    Irgendwie war das bei ihm wohl in Erinnerung geblieben, so dass er versuchen will, für unseren heutigen letzten Abend Ziegenfleisch zu besorgen - ich fass es nicht! Ich liebe diese Insel, einfach für alles, was sie uns bisher geboten hat. "Wenn ich einmal reich wär' ..." hat dereinst Ivan Reblaus vor sich hin gesungen!

    Aber da sind noch einige Stündchen hin, Silvias Rücken zwickt seit gestern, vielleicht war die Anspannung im (Wellen)tal der Angst gestern doch zu heftig. Aber wir haben ja aus dem letzten Urlaub noch die "Fisiocrem Cannabis" zum Einschmieren, "IBU rapid" zum Einwerfen und viele Kilometer Weg zum Einlaufen. Und die vielen Kilometer sitzend in Autos, Fähre und Flugzeug immer im Hinterkopf.

    Der Zickenalarm ist dann doch ausgelieben, die Jagd war vielleicht nicht erolgreich, aber der Abend an sich war wirklich schön. An der Playa war die Fiesta im Gange, die Boule-, Boccia- oder was weiß ich für Spieler lieferten sich einen spannenden Wettkampf, das Essen in der ersten Reihe war auch am am letzten Tag ein Träumchen, noch einmal Schlafen, dann geht's los, die Unwetterzone Südwestdeutschland ruft.

    Luxair wird's schon wissen!

    Up, up and away oder die nackte Angst

    29. Juni

    Die Nacht war dann doch recht kurz, wer hätte das gedacht, keine Nachtruhebeschränkungen in "L Playa", undenkbar zu Hause - um 4 Uhr morgens war die Dröhnung immer noch zu hören. Hat mich jetzt nicht besonders gestört, hab' genappt. Aber als dann schlagartig Ruhe war, hat was gefehlt und die Nacht war dann doch kurz.

    Wie dem auch sei, trotz allem waren wir um acht Uhr wach, heute geht's nach Hause. Also, so ist jedenfalls der Plan. Wenn da nicht die Wettervorhersage für Südwestdeutschland, Frankreich und Luxemburg wäre.

    Die schwersten Unwetter ever, mögliche Tornados, was war nicht alles prognostiziert. Das macht schon ein bisschen Fracksausen. Aber vor den Flug hat der Organisator die Insel- und die Meeresüberquerung gesetzt, Start gegen 11 Uhr, der Schwerlasttransporter ist beladen, immer noch ist dieses doofe Auto zu klein. Nicht der einzige Mangel, dieses Auto würde ich mir nie im Leben zulegen. Auf den kurvenreichen Strecken zeigt sich mal wieder:

    • die A-Säule auf der Fahrerseite behindert die Sicht in Linkskurven
    • der monströse Innenspiegel behindert sie in Rechtskurven
    • hinten sieht man fast gar nicht raus

    Egal, den Cache am "Roque de Agando" haben wir unterwegs noch gegen einen besser gesicherten ausgetauscht, dann ging's nach San Sebastián, Auto abgeben, Tickets kaufen, wieder mit "Armas", die sind halt eine Stunde früher als "Fred Olsen".

    Nach einer ruhigen Überfahrt ein Taxi for four, Ankunft am Aeropuerto, schnell den Virtual erledigt, Warten, Abflug um 17:35 Uhr.

    Haste mal geträumt!

    "Your flight has been delayed" - Für die Nichtengländer: Verspätung! Kein "wie lange", kein "Warum". Aber das wird schon. Und fast eine Stunde später dann das "Boarding", nicht unbedingt von übertriebener Hast geprägt, alles tranquillo, jetzt kommt der Bus, Einsteigen, Anschnallen, jetzt geht's ......

    Denkste!

    "Wegen massiv erhöhtem Flugverkehr im französischen, deutschen und luxemburgischen Luftraum konnten wir erst mit 40-minütiger Verspätung in Luxemburg starten, jetzt stehen wir hier in der Warteschlange, das kann 40 Minuten oder länger dauern, bis wir vom Tower die Starterlaubnis bekommen!"

    Das kann ja heiter werden. Aber nicht wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird - will heißen, irgendwann ging's dann doch los, die Beharrungskräfte zerrten an uns, als wollten sie sagen:

    "Kommt ins "La Machanga", kommt ins "La Machanga!" - nee, Quatsch!

    Die ersten Stunden verliefen ganz geschmeidig, so ab Mitte Frankreich war dann klar, das kann etwas länger dauern, die Gewitterzelle muss umflogen werden. Aber auch hier lief alles ganz cool, ohne Aufgeregtheiten, erst der lange Landeanflug auf den Flughafen Luxemburg wurde dann doch zum Rumpelflug, da kann einem (oder allen) schon mulmig werden!

    Aber nix ist passiert, wir sind gut unten angekommen, weit ab vom Schuss mussten wir eine riesige Strecke vom Terminal zum Baggage Claim rennen, kein Regen mehr im Luxemburg, Auto geschnappt, Parkplatz gelatzt (mehr als erwartet), Herrn und Frau Saarbock zu Hause abgeliefert, um 03:05 Uhr waren wir wieder daheim!

    Bis zum nächsten Mal!

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