Die Wundertüte

Man glaubt es kaum, aber die nächsten Urlaubsplanungen laufen schon einige Zeit, kaum dass der letzte rum ist. Das hat weniger mit Dekadenz zu tun als vielmehr damit, dass es zu Hause unmöglich ist, sich zu entspannen oder abzuschalten, die mittlerweile mehr als einjährige Dauergroßbaustelle im Haus mit Abriss-, Bohr- und Schneidarbeiten und die organisatorische Problematik stören die Erholung massiv.

Intro

Und so ging die Suche los, eigentlich war "La Gomera" der Plan, die Unterkunft war schon vorgemerkt, aber dann kam das böse Erwachen. Flüge gab es nur zu Mondpreisen, ein Urlaub so kaum finanzierbar, also muss es irgendwas mit Auto sein. So als Meerliebhaber zog es mich Richtung Süden, Silvia hätte mehr Richtung Dresden tendiert, Sylvia und Steffen besuchen, aber die aktuelle politische Lage in Sachsen und Thüringen halten mich doch massiv davon ab, diese Länder zu besuchen, "Kein Millimeter nach Rechts", "Wer kein Nazi ist, wählt keine Nazis", "#noAFD" - nein, ich kann und will das nicht.

Und so blieb es doch bei "Meer" und "Süden" und nach eingehender Diskussion war es dann fix, es wird Kroatien sein. OK, damit sind die Diskussionen noch nicht zu Ende, wo soll's denn hingehen? Istrien? Das ist cachetechnisch ziemlich leergefegt, da sind weite Wege angesagt, Rijeka ist so als Großstadt nicht meins, da kann man mal hin, Zadar ist schon etwas weit mit dem Auto, da war doch was? Genau, Skrolan3, also Silvia hat weitläufige Verwandschaft auf Krk, da waren wir noch nie, Caches gibt es auch, also dann, versuchen wir's!

Und so kamen wir zu einem AirBNB in Baska, genauer gesagt in Jurandvor, knapp 1,5 Km vor den Toren von Baska. Wir sind gespannt!

Die Apokalypse

Eine Woche vor Urlaubsbeginn dann die Hiobsbotschaft, durch alle Medien geisterte die Nachricht von Billy Joel und der "Stormfront" - ne, Quatsch natürlich, hat nix mit ihm zu tun, aber da braut sich was zusammen, da im Südosten Europas, das soll sich bis zu unserem Abreisetag zu einer ausgewachsenen Katastrophe entwickeln.

Was tun? Das Apartment für die Zwischenübernachtung in Traunstein ist gebucht, keine Ahnung, ob das zu stornieren ist, die Wohnung in Baska ist auch reserviert, letzte kostenlose Stornierung 5 Tage vor Abreise, Fragen über Fragen, auch weil die Kvarner Bucht von der wettertechnischen Katastrophe ebenfalls beeinflusst werden soll.

Nutzt alles nix, wir müssen hier raus. Also geht es alternativ durch die Schweiz, die nur von der "Stormfront" tangiert werden soll, über Mailand Richtung Kroatien. Knapp 170 Km mehr, aber nicht zu ändern. Nur eine Übernachtungsmöglichkeit haben wir da noch nicht.

Es geht los!

Heute ist der große Tag, die Meldungen zu Österreich, Bayern, Polen, Tschechien und was da sonst noch liegt, verdichten sich zu einer einzigen Wetterkatastrophe, ein bisschen ein schlechtes Gewissen habe ich schon. Egal, ab geht's, heute konnten wir die Vermieterin in Traunstein erreichen, bis zuletzt hatten wir ja noch auf die Fahrt durch Österreich gehofft, aber das wird nix mehr. Ganz lieb von ihr, wir konnten tatsächlich die Unterkunft kostenlos stornieren, jetzt schauen wir auf die Wohnungen in der Schweiz. Ui, da ist was, bei Km 600, also etwa auf der Hälfte der Strecke, ganz günstig, zwar im 4. Stock, aber mit Aufzug.

Also los geht's, Frankreich, Basel, Zürich, die Vermieterin in Lugano hat sich immer noch nicht gemeldet, wir sind heimatlos. Kurzer Stau am Gotthardtunnel, immer noch keine Nachricht wegen der Wohnung, etzt wird umdisponiert, wir müssen, egal was, etwas zum Übernachten finden. Hach, da ist doch was, bei Bellinzona, zwar ein gutes Stück teurer als geplant, aber es geht nicht anders. Wobei, ich hätte es wissen müssen, "bei Bellinzona" ist relativ, bei Silvia dann auch mal relativ weit!

Gelandet sind wir nach unzähligen Serpentinen und einspurigen - und das meine ich wörtlich - Gassen am Arsch der Welt, in Sant'Antonio (Val Morrobia) in der "Osteria", kurz vor dem Nirgendwo, gut 10 Km abseits des Weges. Was hat der sich kaputt gelacht, als wir von der Wohnungssuche in der Nähe der Autobahn erzählt haben. Aber, wie so oft, ein Traum von einem Hotel, urig, gemütlich, nette Vermieter, noch ein spätes Abendessen, ein Traum - OK, preislich eher ein Alptraum. Aber die Schweiz ist einfach so, kann man machen nix.

Weiter geht's

Super geschlafen haben wir, Frühstück ist für 9 Uhr geordert, gegen zehn soll's los gehen. Und wieder geht es serpentinenmässig los, dieses Mal bergab, eine Vollbremsung inklusive, weil's dann in der Haarnadelkurve etwas knapp wurde, die A2 ruft, noch 600 Km rund.

Um Mailand wurde es dann etwas voller, zähfliessender Verkehr mit Pausen, aber danach ging es zügig weiter, Bergamo, Verona, Padua, Venedig, Triest, jetzt noch 120 Km durch Slovenien und Kroatien, vorbei an Rijeka, wir sind auf Krk, auch hier müssen wir quasi wieder an den Arsch der Welt, Baska liegt ganz unten im Süden.

Schnell das Apartment bezogen, jetzt brauchen wir dringend was zu beissen. Das Wetter ist nicht üppig, aber besser als erwartet, keine Stürme, kein wolkenbruchartiger Regen, leichtes Nieseln. Also ab ins Auto, trocken zum "Malin", erste Restauranterfahrung.

Proppenvoll der Laden, trotzdem und ohne Reservierung gleich einen Tisch bekommen, das müssen wir im Auge behalten, das Essen war richtig lecker und preislich nicht übertrieben, ich hatte Leber mit Bratkartoffeln, Silvia einen Thunfisch vom Rost mit Mangold und Kartoffeln, einen Sliwowitz auf's Haus, der hat dir glatt die Schuhe ausgezogen.

Ab in die Kiste, mal sehen, was morgen wird.

Sonntag, trocken, bewölkt

Erst mal ausgeschlafen, kurz nach neun dann der erste Besuch des Tages, auf der Terrasse sitzt 'ne kleine Katze, hat gerade hingekotzt und schaut uns ganz sehnsuchtsvoll an. Nein, das muss erst geklärt werden, ist die vom Haus oder von auswärts, darf die gehämelt werden oder eher nicht. Ganz unabhängig davon, die Kotze muss weg!

Besuch #2 dann kurz darauf, unsere Vermieterin stellt sich vor, gestern Abend haben wir sie nicht mehr gesehen, der Schlüssel steckte einfach so in der Tür. "Alles gut? Wie geht es?", ein bisschen Smalltalk, nett.

Anschließend kurz nach Baska, den "Konzum" suchen, der war zwar auf - also die Tür stand offen - aber kein Mensch zu sehen und die Lichter waren alle aus. Seltsam! Und natürlich die ersten Steine des Glagolitischen Pfades von Baška gesucht. Was das Ist? Die Glagoliza ist die älteste Schrift der slawischen Völker. In Kroatien ist man besonders stolz auf sie und sieht sie als Teil des nationalen Erbes.

Und dann schauen wir uns mal etwas in der weiteren Entfernung um, kurzer Autotrip nach Krk (die Stadt), unterwegs den ein oder anderen Cache mitgenommen, festgestellt, dass wir auch den ein oder anderen liegen lassen müssen, für uns teilweise schlecht erreichbar.

Womit wir beim Radwegekonzept wären, das in diversen Publikationen hoch gelobt wurde, und es gibt sie, die Radwege und Trails, aber die meisten sind eher auf Mountainbiker und Querfeldeinfahrer ausgelegt, eher nicht für uns Alltagsradler. Aber wir werden sehen, das ist nur der erste Eindruck, was offensichtlich war, ist, dass unzähliger Radfahrer auf den Strassen unterwegs waren und sie durchaus respektvoll von den Autofahrern beachtet wurden.

Sollen wir kochen oder nicht? Hmmm?! Ach ne, lass uns mit den Rädern los, kleine Runde Richtung Baska mit einem kurzen Abstecher zum - natürlich - "Malin", Čevapćići mit Pommes und Fleischeintopf mit Reis, lecker, lecker, lecker.

Drahteseltag

Heute haben wir die Fahrräder gesattelt und sind in Richtung Baska losgeradelt, um dort einige Caches einzusammeln. Neben ein paar Tradis haben wir auch Multis, Earthcaches und Rätselcaches gesucht und gefunden.

Alles in allem war es ein schöner Tag, die Sonne brannte nicht so heiß und es war angenehm, zu fahren.

Los ging es nicht zu früh, erstes Ziel waren der Earthcache und die Tradis auf der rechten Talseite, mal schauen, wie weit wir hier mit den E-Bikes kommen. Um es gleich vorweg zu sagen, nicht sehr weit! Der Weg war wenig befestigt, immer wieder lose Kieselsteinfelder dazwischen, da war nichts mit durchradeln. Nicht zu verachten auch die teils knackigen Anstiege, doch dazu später mehr.

Egal, die Daten für den Earthcache gesammelt, den Tradi vergessen, warum einfach, wenn's auch doppelt geht. Eigentlich gibt's da noch ein paar Tradis weiter die Küste entlang, das ist aber mit den Rädern nicht zu realisieren und die stundenlang irgendwo anzuketten und später vier davon zu haben, haben wir uns nicht getraut, evtl. fahren wir noch mit dem Auto hierher und laufen dann die Küste entlang - oder auch nicht.

Egal, da links liegt noch einer, der muss mit. Was auf der Karte so locker aussieht, erwies sich dann als 200m "Alp d`Huez", ein kleiner Vorgeschmack dessen, was uns in den folgenden Tagen noch alles erwarten würde. Hier hatten wir Glück, geteert, fest, Grip!

Anschließend ging's an der Promenade entlang, den dortigen LAB machen, ein bisschen Multi, ein bisschen Rätsel, nur den Tauchcache haben wir vorerst liegen lassen, mal schauen, ob das in diesem Urlaub noch was wird. Was in jedem Fall nix mehr wird, ist der Tradi am verlängerten Ende der Promenade, aus meiner Sicht weit mehr als T3,5, klettern über scharfkantige Felsen direkt am Meer - nicht mehr meine Altersklasse.

Den Earthcache dort verschieben wir mal etwas nach hinten, da brauchen wir einen anderen Zugang, das geht heute nicht.

Also zurück zur Promenade, den Bonus des LAB und des Multi kassiert, den Tradi von einem Muggel fingern lassen, der genau an der passenden Stelle stand und uns an unserem weltweit bekannten saarländischen Slang als Landsleute erkannte und auf dem weiteren Weg den zweiten LAB erledigt.

Bleiben nur noch die deaktivierten und der Mystery, da haben wir aber noch keinen Plan, was der Owner uns sagen will.

Auf dem Weg zurück noch ein kurzer Schlenker auf die MTB-Strecke, auf dieser Seite des Tals dann der  "Col du Tourmalet", doch nach dem ersten war schon Schluss, das muss ich mir nicht antun.

Nach diesem doch erfolgreichen, wenn auch anstrengenden Tag haben wir uns ein Essen verdient, heute sollte es der "Saloon" sein, in den Topbewertungen bei Tripadvisor noch vor dem "Malin" gelegen - eher eine Enttäuschung. Geschmeckt hat es, aber weder Ambiente noch Service haben uns vom Hocker gehauen und preislich auch keine Besonderheit. Das ist raus für den Rest des Urlaubs.

Wetterkapriolen

Seit heute Morgen weht hier ein laues Lüftchen durch den Ort, also nicht im Ernst, es bläst ganz nett durch die Gegend, an Radfahren ist eher nicht zu denken, was tun?

Da war doch noch der Mystery, der ungelöst in der Landschaft liegt, dann die zwei deaktivierten Caches, deren Owner ich gestern angeschrieben habe und nicht zuletzt der Tradi, den Silvia gestern nicht gefunden hat. Kurzer Blick über die Terrasse, ja, wir machen uns jetzt erst mal an den "INDIANA JONES and Glagolitic tablet", bei dem hatte ich schon zu Hause keine Idee, was der Owner von uns will. In unserer Rätselgruppe gefragt, nichts. Aber heute dann die Erleuchtung bzw. die richtige Webseite erwischt, auf einmal ging alles recht einfach! Blöde, da ist kein Checker dabei, also den Owner angeschrieben, aber die gefundenen Koordinaten sehen so schlüssig aus, das probieren wir einfach!

Punktlandung und mein erster Verdacht nach Ansicht der Stelle auf "Google-Street-View" und "Google Earth Pro" erwies sich als goldrichtig, got it!

Einer der Owner hat sich auch gemeldet, wir dürfen die Wartung machen, einen neuen Petling auslegen, da kann es weiter gehen. Also ab ins Auto und die kurze Tour durch's Tal gemacht, den "BAŠKA GLAGOLITIC PATH ON THE ISLAND OF KRK" gewartet und den quadratischen Arbeiter doch noch gefunden. Hier fanden wir dann einen Petling mit Matschepampe drin, die haben wir entsorgt, den Petling trocken gelegt und einen Logbuchersatz reingelegt, die richtigen Logbücher haben wir, wie soll's auch anders sein, zu Hause vergessen.

Far, far away

Nachdem es auch heute etwas trüb in Baska ist, haben wir kurzentschlossen die Nobelkarosse angeworfen und uns auf den Weg Richtung der Stadt Krk gemacht knapp 30 Km von hier, zum einen soll das Städtchen ganz nett sein, zum anderen waren die Wetterprognosen doch etwas besser als hier. Nicht zuletzt warteten diverse Caches auf uns.

Wie immer, kaum angekommen, hat der hervorragende Fahrer ohne größere Suche den einzigen freien Parkplatz an der Strandpromenade gefunden und sofort belegt. Mit mir nicht, wer kann, der kann.

Keine 40 m weiter dann schon das Final des "Virtual", das des "Web-Cam-Caches" und die erste der LAB-Stationen, es flutschte richtig. Auch wenn sich die ganze Aktion als ziemlich weitläufig, quasi als "Jammerstrecke für Fußkranke" herausstellt, hat es richtig Spaß gemacht.

Zuerst haben wir mal eine gute Zeit lang zugeschaut, wie Gott und die Welt der "Pralja" ("Waschfrau") an die bronzenen Brüste gefasst hat, während andere das fotografiert haben. Dann haben wir uns, weil der Virtual das so verlangt, irgendwas Komisches auf den Kopf gelegt und uns gegenseitig neben der Skulptur fotografiert.

So was ähnlich Närrisches gab es auch in Platja d'Aro schon mal. Anschließend ging's zum Brunnen, wo wir uns der dortigen Webcam stellen mussten, nur um ein paar Meter weiter den ersten Earthcache bei einem kleinen Kaffee und einem Stück Kuchen zu fotografieren und die Lösungen zu finden.

Frisch gestärkt ging's weiter, der LAB wollte abgelaufen werden, ein nicht unbeträchtliches Stück Weg bis zur letzten Station, dem Anker. Zurück durch's Städtchen, immer die Parkuhr im Blick, dann noch einen Tradi mit dem Auto kassiert, nur der einzige Reverse-WherIGo blieb liegen, das war uns dann doch für heute zu viel.

Und weil's so nett da ist, haben wir auch dem "Malin" noch einen Besuch abgestattet, nachdem wir dann doch noch die Räder gesattelt und uns am "Majka Božja" vergeblich versucht haben, der "Col du Galibier" ist tatsächlich heute nicht mein Ding, kläglich versagt.

Faulenzertag

Den haben wir, auch auf Grund der bescheidenen Wetterlage, überwiegend im Apartment verbracht, Lesen, Faulenzen eben, Gammeln und das hier schreiben. Zwischendrin noch mit dem Auto zum Einkauf, auch wenn's nur um's Eck ist, es regnet.

Irgendwann dann kam auch noch die Sonne, ab auf's Rad, runter an den Strand und die Promenade, morgen findet unser Event statt, da müssen wir a mal sehen, dass wir auch das richtige Plätzchen ausgesucht haben. Alles im grünen Bereich, entweder Bank oder Bistro, es stehen uns alle Möglichkeiten offen.

Aber was ist das? Dutzende, nein, hunderte von Menschen in Lederhosen springen hier 'rum, was wollen die alle hier, was soll die Blasmusik, die die ganze Promenade entlang schallt? Das muss herausgefunden werden, vielleicht ein Betriebsausflug oder was auch immer, morgen werden wir dem nachgehen.

Irgendwann wurde uns das dann zuviel, ab auf die Drahtesel, noch ein bisschen durch die Gegend gekurvt, dann zurück, was kochen wir heute?

Ehrlich gesagt, nix!

Auf "La Gomera" hatten wir das ja schon einmal, da schallte auch ein Ruf durch's Tal, hier halt "Komm ins Malin! Komm ins Malin!" und so folgten wir der Verlockung, nicht ohne dass wir vorher noch mit dem Auto zur gestrigen gescheiterten Herausforderung gefahren sind und uns den "Majka Božja" gekascht haben.

Eventtag

Heute ist Eventtag, aber bis dahin will die Zeit sinnvoll verbracht sein. Das Wetter sieht gut aus, nicht zu knallig, leichter Wind, heute wollen wir hier unten in Baska bleiben, vorrangiges Ziel ist dann doch der Earthcache "The Cave of Bunculuka", den wir vor ein paar Tagen haben liegen lassen.

Aber Silvia ist der festen Überzeugung, dass er trotz T4-er Wertung für sie ein Kinderspiel ist. Dieses Mal haben wir mit den Rädern nicht den Weg über die Promenade gesucht, sondern sind außen rum um Baska gefahren, haben den Weg über das "Bunculuka Naturist Camping Resort" genommen.

Um an den Strand zu kommen, war das ja vielleicht eine gute Idee, auch wenn die Scheibenbremsen geglüht haben, bis wir unten waren, aber eins war klar:

Ich fahr' da nicht mehr hoch, mehr als 1 Km mit einem Gefälle von 10% und mehr, nee, da will ich nicht mehr hin. Aber wir wissen ja, es gibt den kürzeren Weg, den, den wir letztens nicht runter wollten, weil der Rückweg uns zu steil aussah. Doch dazu später mehr.

Fahrräder angekettet, wir gehen mal schauen, Silvia war überzeugt, dass es einen Weg zur Höhle gibt. Gab's auch, bis etwa 30 m davor, dann wollte über scharfkantige Felsen durch's Meer geklettert werden, nicht mein Ding, da haben wir doch aus Spanien und aus Zadar ausreichend Verletzungserfahrung. Das müssen wir, wollen wir den Earthcache, anders lösen. Mal schauen.

Also zurück, Fahrräder wieder abgeschnallt, wir nehmen jetzt den kurzen Weg, auch wenn wir Schieben müssen. Mussten wir nicht, betonierter Weg bis kurz vor die Kuppe, dann 3x 3Stufen, wo wir schieben bzw. Heben mussten, fertig. Was sind wir für Idioten, es hätte so einfach sein können.

Gestern haben wir übrigens eine Anmeldung zum Event bekommen, da will jemand teilnehmen, der wegen des "BRASS PALMAS" hier ist. Was zur Hölle ist das Brass Palmas - das Internet weiß es, es ist das "Woodstock der Blasmusik", kein Wunder, dass hier hunderte von Lederhosen und Dirndls durch die Gegend laufen, mit Hörnern, Klarinetten, Tuben und Posaunen bewaffnet. Vier Tage Vollbeschallung mit Blasmusi' - die Hölle.

Wie die teilweise überhaupt noch spielen können, war uns ein Rätsel, so mancher wankte mit stierem Blick die Promenade entlang. Wir haben dem Treiben eine Weile zugeschaut, dann die Räder bestiegen und zurück zur Wohnung, Vorbereitung für's Event.

Um halb sechs dann wieder ab an die Promenade, dumm, die Bank ist besetzt, aber es wäre eh' kuschelig geworden, denn mittlerweile waren wir anmeldungstechnisch bei 7 Personen. Schnell den ersten Tisch auf der Terrasse des "Lantino" geschnappt, das wird schon.

Auch am Tisch wurde es dann kuschelig, wir saßen mehr als eine Stunde zusammen, ein toller Abend und nicht zuletzt haben wir erfahren, dass der popelige Leitplankenpetling des "Indianer Jones" überhaupt nicht die richtige Box war, den hat wohl jemand mangels Fund einfach dort platziert.

Ab 19:30 Uhr war dann ein Tisch im "Malin" gebucht, nette Radtour dort hin, den Abend dann auch dort beschlossen. Schön war's!

 

Nach dem Event ist vor der Tour

Gut, dass wir so rüstig sind! 😂😂😂

Heute war es trocken, nicht zu heiß, ideal, die Fahrräder aufzuladen und den "Maslinarska cesta"-Trail zu machen. Außerdem wartete dort noch der Reverse-WherIgo, den wir letztens haben liegen lassen.

Unser heutiges Ziel war also diese Cachereihe, die wir aufgrund der Attribute und wegen Empfehlungen mit dem Fahrrad angegangen sind.

Schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass die Einschätzung bezüglich der Fahrradtauglichkeit doch sehr differiert zwischen einzelnen Menschen, wir konnten mit unserem Citybike und unserem Trekkingrad nur die ersten vier Caches anfahren, wobei Skrolan3 die Hälfte der Strecke zu Fuß zurücklegte.

Keine Ahnung, was hier als Fahrradtauglichkeit gewertet wird, es war teilweise hochgefährlich, da der Untergrund zu großen Teilen nur aus losem Geröll und Schotter bestand, weder Vorder- noch Hinterrad fanden wirklich Grip.

Nach dem vierten Cache haben wir abgebrochen und sind mit heißlaufenden Bremsen wieder zurück zu unserem Auto, um die restlichen vier Caches von oben anzufahren. Auch hier war das Gelände nicht unbedingt das beste, aber zumindest hielt sich das lose Geröll in Grenzen.

Alles in Allem ein eher gebrauchter Tag, auch der Reverse-WherIgo verlangte einiges an Wegstrecke, bevor er gefunden werden wollte, eingeschlossen die Suche auf der falschen Seite des Steinfelds.

Coast Trip

Eigentlich sollte es bei der heutigen Wetterprognose ein Badetag werden, aber irgendwie kam es dann doch anders.

So entschlossen wir uns ganz kurzfristig, cachetechnisch im Nordosten von Krk zu Cachen um uns dann nördlich vorzuarbeiten. So der Plan, aber das mit dem Norden wurde das dann eher nichts, zu sehr hatte es uns Vrbnik angetan, so dass wir uns dort länger aufhielten als geplant.

Doch vorher haben wir noch den "Der älteste Baum auf Krk (SSVC)" besucht, ein Opencaching-Virtual, also ohne Logbuch. Gut, dass der bei Geocaching nicht gelistet ist, so wie ich manchen Cacher hier erlebe, gäbe es den Baum schon nicht mehr.

Meine Güte, was gibt es für schöne Städtchen in Kroatien, vor Jahren Novigrad, heute Vrbnik. Keine Ahnung, was ich da alles erwähnen soll, den tollen Meerblick, die alerischen Gassen oder den BMI-Test ohne Waage und Metermaß - ach nein, das ist ja der Virtual in der Klancic - der engsten Straße der Welt, wie die Schautafeln ganz stolz verraten. Auch so ein Ort, wo ich wahrscheinlich ohne Geocaching nie hingkommen wäre. Ach ja, mein BMI stimmt irgendwie noch, ich habe durchgepasst. Und so haben wir uns hier über Gebühr und ungeplant viel zu lange aufgehalten, damit war der Tagesplan schon jetzt geplatzt.

Ich sollte es einfach ignorieren, wenn sie sagt, da liegt noch ein Cache in der Nähe. Nähe ist da eh' was Relatives und wenn dann aus dem 2-Stationen-Minimulti doch ein Größeres wird, ist auch hier der Zeitplan nebensächlich. Letzlich waren es dann vier Stationen, das Final mitten im Wald, gut behütet durch den "Scorpion King", gut dass wir vorgewarnt waren und Höhlungen nur mit Handschuhen und Stöcken voruntersuchten, klein, schwarz, genervt war er, der Skorpion, der genau auf der Dose saß. Egal, Cache erwischt, weiter ging's.

Auch in Silo hielten wir uns länger auf als geplant, hier war es aber den drei Tradis auf der Landspitze geschuldet, die einfach nicht an geteerten Wegen liegen wollten, Kraxlerei in scharfkantigem Gelände ist das Stichwort.

Trotzdem haben wir noch einige Kilometer geschafft, bevor es zurück nach Baška ging, wo wir in Ermangelung eines Frühstücks unsere erste heutige Mahlzeit im "Malin" zu uns nahmen und zufrieden registrierten, dass in Brandenburg die Arschkrampen für Dummies nicht gewonnen haben.

From North to South

Heute waren wir mal wieder ohne unsere Räder unterwegs, der Plan war klar, wir arbeiten uns von Norden nach Süden über Krk. Aber wie das so mit Plänen ist, meist funktionieren sie nicht, jedenfalls nicht so, wie beabsichtigt.

Schon unterwegs wurde der ein oder andere Cache am Wegesrand geschnappt, bis wir endlich in der Nähe der Brücke zum Festland waren, der "Krčki most". Schon als wir die erste Station des LAB "Krk Island" besucht hatten, war klar, so einfach wird das mit dem "Nach Süden vorarbeiten" nicht, so dass am Ende eine Station liegen bleiben musste, weil der Weg dorthin heute nicht zu schaffen war.

Im Norden haben wir das alte Flugzeug für den Multi "Krk airport II - Flughafen Krk II -(reloaded)"  besucht, sind dann weiter zum "Uvala Voz / Voz bay", eine traumhafte Aussicht Richtung Brücke.

Schon die nächste Labstation brachte uns vom direkten Weg ab, Rudine war das Ziel, LAB, 2x Earthcache, einmal Opencaching Virtual und ein paar Tradis, dafür lohnt der Weg! Apropos Weg, das war dann vor Ort ein Steiniger und Steiler, also mit den Rädern wären wir hier aufgeschmissen gewesen, da ist schon jetzt klar, der "Rudine Hamec"-Trail ist nur in Teilen zu befahren, knapp die Hälfte muss erlaufen werden. Später!

Mehr als ein Stündchen waren wir hier unterwegs, dem Gelände geschuldet, länger als geplant mal wieder. Egal, die Earthcaches werden zu Hause geschrieben, Bilder sind gemacht, in die Höhle konnten wir nicht.

Und so ging es von Rudine aus zurück in Richtung "Soline" und "Klimno", wo weitere Earthcaches, Virtuals, Tradis, Multis usw. warteten.

Unterwegs haben wir ganz problemlos noch den einen oder anderen deaktivierten und mit Archivierung bedrohten Cache eingesammelt, alle vor Ort, alle in Ordnung, kein Plan, warum die Reviewer hier so scharf sind. Andererseits, wenn die Owner nicht reagieren und mit einer Owner Maintenance reagieren, ist das kein Wunder.

Auf jeden Fall war die Zeit dann doch schon weit fortgeschritten, es ging auf 18 Uhr zu und der erste Hunger meldete sich, so dass wir, mit einem kleinen Schlenker zum Cacheeinsammeln, den Rückweg in Angriff nahmen und wieder mal zu spät nach Hause kamen, um noch selbst zu Kochen. Auf denn!

Genealogie

Heute haben wir uns dann doch dem Thema "Genealogie" gewidmet, Skrolan3 glaubt, Verwandschaft auf Krk zu haben und so haben wir uns auf die Suche gemacht. Ziel war also klar, in Stara Baska sollten die leben, also ab nach ebendort!

Wir sind recht spät los, musste die Earthcaches von gestern noch schreiben und wegschicken, aber gegen Mittag hatte sich das Wetter eingependelt, die Arbeit war erledigt und so machten wir uns auf den Weg.

Hier wäre ich im Leben nie hin gekommen, hier ist das Ende der Welt! Das mit der Genealogie hatte sich dann auch ganz schnell erledigt, vor Ort haben wir keine Informationen finden können, also haben wir uns unserem eigentlichen Hobby ungestört widmen können - Caches suchen.

So üppig sind die hier auch nicht gesät, insgesamt standen trotzdem am Schluss 8 an der Zahl zu Buche, dazu kam einiges an Höhenmetern.

An sich ist das ja hier landschaftlich recht schön und interessant, aber leben wollte ich hier nicht. Wie dem auch sei, bis auf die weit ab der Strecke und hoch über der Strecke haben wir alle Caches eingesammelt, die Familiensuche hat nichts ergeben und so sind wir dann wieder zurück ins Apartment und haben einen ruhigen Abend verbracht.

Ach ja, gut, dass wir die Räder nicht dabei hatten, das wäre stellenweise doch etwas tricky gewesen, gerade auch bei dem Cache, an dem Skrolan3 Nachhilfe in "Geocachen für Anfänger" gegeben hat, an dem eine der sechs niederländischen Muggelinnen das Teil dann tatsächlich als Erste entdeckt hat.

Schäferstündchen

Vorletzter Tag unseres Kroatien-Urlaubs, das Wetter ist weitaus besser, als gemeldet, also ist das nichts mit gammeln in der Wohnung, das Fahrrad will raus. Geplant war  "The Shepherd Way" bei Porat, so manches, was drumrum lag, dann weiter Richtung Malinska, der LAB, die Multis und der Rest, um dann vielleicht in Njivice noch ein wenig zu wildern.

Aber auch heute lief es nicht ganz wie gewollt, bei den Schäfern haben wir uns länger aufgehalten, als geplant, was sich aber durchaus gelohnt hat, gut gewartete Caches mit teils hübschen Behausungen, nicht so oft zu finden hier. Problematischer war die LAB-Station und der dortige "The Shepherd Way #8", nicht weil sie so schwer zu finden waren, sondern weil sie mit den Rädern nicht erreichbar waren, ein schmaler Durchgang für Untergewichtige, was machen wir mit den Rädern? Die will ich auch abgesperrt hier so einfach nicht stehen lassen.

Hat dann halt etwas länger gedauert, aber wir haben sie.

Die unten am Meer entlang haben wir dann liegen lassen, die Zeit war doch schon wieder weggelaufen, zurück zum 7. Schäfer, wo eben noch die ältere Dame saß und überlegte, was die beiden Narren da tun, natürlich fast vor der Dose. Jetzt war alles frei, zugegriffen, weiter.

Leider schafften wir den "We are the shepherds" nicht, quasi der Bonus zur Reihe, das Netz war hier so übel, dass wir nicht zur Lösung gelangten, Hilfe vom Owner erhielten wir dann später - leider zu spät für uns.

Und noch einmal war Hilfe notwendig, "Porat / Leuchtturm IV" war definitiv nicht da, wo er sein sollte, das Versteck war einfach offensichtlich und der Owner bestätigte, dass der öfters ins Nirwana verschwindet.

Jetzt geht's noch Richtung Malinska, aber die Zeit wird knapp, letztendlich reichte es für eine LAB-Station, hier reiht sich Einbahnstraße an Einbahnstraße, zu faul, die Räder noch einmal abzuschnallen, alles schaffen wir heute eh' nicht mehr.

Um es mit den "Doors" zu sagen

"This is the End" Letzter Tag, das Wetter scheint uns hold, auf ein Neues!

Da haben wir es doch noch geschafft, mit Unterstützung der Ownerin/des Owners den Bomuscache des "Sheperd Way" zu schnappen, der Herde geht es gut, heute gibt es kein Lamm zum Abendessen, auch, wenn Silvia da Lust drauf gehabt hätte.

Anschließend ging es nach Malinska, den LAB fertig machen und uns an den Multis und dem Mystery zu versuchen.

Auch hier haben mich wieder die Stechmücken zu Hackfleisch verarbeitet, es ist ein Elend, wenn man der Liebling aller Stechmücken, Ameisen, Brennnesseln und Brombeersträucher der Welt ist. Nur beim LAB blieb ich verschont.

Irgenwie haben wir anfangs beim "Minigolf"-Multi einen (!) Fehler eingebaut, jedenfalls blieb der Checker rot. Eine Frage beim Owner blieb in der Kürze der Zeit unbeantwortet, aber die Sekretärin gab nicht auf und hatte nach zwei erfrischenden Kaltgetränken und fester Nahrung aus der Bäckerei die richtigen Koords. Ab zum Final, hier sind wir schon mal vorbei gekommen, Der Boss muss das Versteck erkennen, dreimal ist sie drübergestapft!

Meine Güte, was für eine Hotelruine wartete dann auf uns, auch wenn wir weder den zweiten Multi noch den Mystery gemacht haben. Zu wenig Zeit, es wartete noch ein LAB und ein paar Tradis in Njivice und ein letztes Abendmahl im "Malin" in Baska, morgen früh geht's nach Hause.

There's a long way.....

So, mit etwas Abstand fasse ich dann mal unsere Rückreise in den heimischen Alltag zusammen, es lief wie am Schnürchen - dummerweise war das Schnürchen eher ein gordischer Knoten.

Angefangen hat es kurz nach 10 Uhr am Morgen, Abschied, Abfahrt, geplante Übernachtung in der Kante Chiemsee. Dazu später mehr.

Irgendwie hat sich in den letzten Tagen unser Navi massivst verstellt, unbemerkt versteht sich! Es war dann etwas verwunderlich, dass wir quer durch Slowenien fuhren, bevor es uns auffiel - "Vermeide Autobahnen", "Vermeide Mautstrecken" - lustig wäre das geworden, über Land nach Deutschland, aber bis wir es bemerkt haben, war schon eine knappe Stunde verloren.

Au der anderen Seite, Glück im Unglück, denn irgendwo auf der Landstraße machte sich dann die Motorhaube selbstständig, also löste sich bis zum Fanghaken - bestimmt nicht lustig auf 'ner Autobahn. Damit nicht genug, auch eines der Räder ist verrutscht, da scheint sich ein Spanngurt am Reifen gelöst zu haben - ein bescheidener Tag, der ebenso bescheiden endete.

Stau in Österreich, Regen und dann die Sache mit dem Übernachten - Traunstein war abgesagt und da standen wir jetzt auf dem Rastplatz kurz vor Rosenheim und hatten - NICHTS! Und fanden - NICHTS!

Weil die beiden Schlaumis im Auto eines ganz vergessen hatten - "O'zopt is!", in München ist Oktoberfest und Gott und die Welt lässt sich dort das Geld aus den Taschen ziehen. Und Gott und die Welt will irgendwo wohnen - natürlich in der Peripherie, da ist's günstiger.

Mehr als eine Stunde haben wir telefoniert, zwei Möglichkeiten taten sich auf: 10 Km zurück oder 3 Km in Rosenheim. Und was passiert? Falsche Entscheidung getroffen, New York - Rio - Rosenheim passt dann doch nicht immer! Schummerviertel, kein Parkplatz beim Hotel und für 4000 € Fahrräder auf dem Träger, nein, das geht gar nicht. Also ab, das andere hat zum Glück noch Platz, knapp 20 Km umsonst gefahren - aber eigentlich nicht.

Preislich war es zwar etwas "Off Limits", aber immer noch kein Vergleich zum Geldgrab Schweiz. Und tolles Zimmer, geiles Essen, das entschädigt dann doch für manches.

Guten Morgen, mal schauen, wie das heute wird. Gut angefangen hat es ja, üppiges, hervorragendes Frühstück, ach, da liegt ja ein Cache in der Nähe, den nehmen wir noch mit.

Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf, nach 10 Minuten standen wir mit vier Füssen in der runzel rund verteilten Hundescheiße, jetzt ist Schluss. Und dann hat uns noch ein illegal auf dem Parkplatz nächtigender Camperfahrer verdächtigt, Pokémon zu spielen, das reicht, soll der Cache in seiner Scheiße liegen bleiben, die Kackschuhe in Plastiktüten, wir fahren.

Nochmals Stau und Regen, aber alles in allem lief es dann ganz rund und am frühen Nachmittag liefen wir zu Hause ein - Hallo Katers, wir sind wieder da!

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