Zum heutigen, verschobenen, Pokalspiel musste die Mannschaft der HG Saarlouis am Abend in der Allenfeldhalle in Merchweiler gegen den heimischen TV Merchweiler antreten. Unterstützt durch acht unentwegte Fans begann das Spiel in der gut gefüllten Halle um 19:00 Uhr.
Durch die Terminierung mitten in der Woche konnte Saarlouis nicht in voller Besetzung antreten, immerhin konnten aber 13 Spielerinnen auf der Bank Platz nehmen.
Saarlouis fand schlecht ins Spiel und geriet innerhalb kurzer Zeit mit 5:1 in Rückstand. Erst zwei erfolgreiche Tempogegenstöße ließen die Hoffnung aufkommen, dass man sich gefangen habe, doch anschließend lief wieder nicht viel zusammen, es hakte in der Abwehr und funktionierte nicht im Angriff, sodass die HG Saarlouis in der 16. Spielminute einen 9:4 Rückstand zu beklagen hatte.
Zu diesem Zeitpunkt entschied sich der Trainer zu einer Auszeit, man hatte den Eindruck, dass die Mannschaft noch nicht realisiert hatte, dass heute nicht Training, sondern Pokal angesagt ist, der Einzug ins Halbfinale war das eigentliche Ziel.
Nach der Auszeit stand die Abwehr etwas sicherer, jedoch zeigten sich weiterhin große Schwächen im Angriff. Erst so ab der 20. Spielminute zeigte die Ansprache des Trainers Wirkung, im Angriff wurde konsequenter gespielt, so dass nach einem aufregenden Hin und Her das Saarlouiser Team Tor um Tor herankam und sich wieder die Hoffnung breit machte, doch noch etwas gegen die drohende Niederlage tun zu können. Und so konnte man dann nach 30 Minuten mit einem 2-Tore-Rückstand und einem Spielstand von 14:12 in die Pause gehen, wobei seitens des Schiedsrichters ein direkt verwandelter Freiwurf in der letzten Sekunde der Halbzeit nicht anerkannt wurde.
Was der Trainer in der Pause den Damen aus Saarlouis mit auf den Weg gegeben hatte, ist nicht bekannt, doch das Ergebis konnte man schon nach kurzer Zeit auf dem Platz sehen. Knapp 5 Minuten nach Wiederanpfiff ging die HG Saarlouis erstmals in diesem Spiel in Führung und es entwickelte sich ein Pokalfight par ecellence.
Sogar eine doppelte Unterzahl konnte mit einem Torerfolg gekrönt werden, Saarlouis zog Tor um Tor davon, Mitte der 2. Hälfte lag Saarlouis mit vier Toren vorne. So hätte es weiter gehen können, aber Unkonzentriertheiten, technische Fehler und Pech im Abschluss ließen Merchweiler wieder Tor um Tor herankommen. Drei Minuten vor dem Ende der Partie stand es 25:25 unentschieden, doch Saarlouis konnte noch einmal erfolgreich abschließen, sodass bei 57:22 auf der Uhr Saarlouis mit 25:26 in Führung ging.
Herzschlagfinale, noch 2 1/2 Minuten, wer macht das Rennen? In der nächsten Minute konnte keine der Mannschaften erolgreich sein, dann kassierte Saarlouis 98 Sekunden vor Schluss nicht nur eine Zeitstrafe, auch ein 7-m wurde gegen die Mannschaft gepfiffen - sollte es wirklich zur Verlängerung oder gar einer Niederlage kommen? Viel ist möglich in 1,5 Minuten.
Der TV Merchweiler hatte dann zum Schuss doch nicht das rechte Nervenkostüm oder die Torfrau der HG Saarlouis hatte das rechte Nervenkostüm, wie man's nimmt - der 7-m konnte nicht verwandelt werden.
Der nächste Angriff lief, die Zeit wurde soweit als möglich runter gespielt, Auszeit, noch 40 Sekunden. Nach der Auszeit dann noch ein Angriff der Merchweiler Damen, sichere Abwehr, 3 - 2 - 1 - Schluss.
Die HG Saarlouis entschied diesen Pokalkrimi mit 25:26 für sich, machte es spannender als nötig. Leider wird die Auslosung für's Finale dann doch nicht öffentlich durchgezogen, ein Schelm, wer Böses dabei denkt!