Großbaustelle

Das Ganze hat so im April angefangen, eigentlich am gleichen Tag, an dem unsere Mieterin das Mietverhältnis bendet hat und ausgezogen war.

Wie alles begann

Sofort war klar, Kiki wird die Wohnung nehmen, aber .........

.... es ist noch einiges zu tun!

Das Haus haben wir Ende der 90er zu viert gekauft, seit einigen Jahren gehört es Silvia und mir alleine. Ganz zu Anfang haben wir das Dachgeschoß ausgebaut und zurecht gemacht, zwischenzeitlich auch schon einmal renoviert, so weit so gut. Auch im Erdgeschoß wurde einiges getan, nur die mittlere Etage war so etwas wie ein Waisenkind - immer vermietet, nie richtig in Schuss gebracht.

Jetzt ist also die Gelegenheit, die Wohnung steht leer, ein Zwilling will sich abnabeln, was liegt da näher als zu investieren. Apropos investieren, da reden wir mal lieber nicht drüber, ich kann nur sagen, dass eine Renovierung immer teurer kommt, als man kalkuliert. Aber das hat sich dann erst im Laufe der Zeit herauskristallisiert, jetzt legen wir los!

Wo fängt man da an? Klar, die Tapeten müssen runter, die Türen und Rahmen sind tausendfach überstrichen, das Laminat auch schon 20 Jahre drin. Ach ja, Badewanne ist nicht mehr so in, 'ne bodengleiche Duschtasse wäre ganz toll. Und natürlch gehört auch eine ordentliche Küche in die Wohnung, mit ausreichend Strom und nicht die Küche passend zu den Anschlüssen, sondern die Anschlüsse passend zur Küche. Und wenn wir gerade dabei sind, ....

Und so begann das Drama!

Von Anfang an war klar, einen Teil der Arbeiten können wir selbst erledigen, einen Teil müssen wir also Fachkräften, sprich (teuer) bezahlten Handwerkern  überlassen, sofern wir die denn finden. Fachkräftemangel, volle Auftragsbücher, gallopierende Kosten, eigentlich schlechte Zeiten für so ein Projekt.

Aber sei's drum, erst mal schauen, was wir selbst regeln können.

  • Tapeten ab - ja
  • Decken vom Styro befreien - ja
  • Strom - nur bedingt
  • Böden - ja
  • Heizung - nein
  • Bad - wird sich zeigen
  • Türen und Rahmen - ja
  • und, und, und

Nicht zuletzt war dann da auch noch der Zeitfaktor, wie lange können wir uns den Mietausfall leisten, wann können wir arbeiten, wo Silvia und ich Vollzeit arbeiten und die Mädels mit Studium und Nebenjobs eingebunden sind.

Schau'n wir mal!

Die Böden

Nicht nur gefühlt waren die Böden der größte, selbst zu erledigende Posten bei dieser Renovierung. Wenn man sich die "vorher-nachher"-Bilder so anschaut, fragt man sich tatsächlich: "Warum tun wir uns das an?"

Sieht doch gut aus, der Boden! Bei näherer Betrachtung nach 20 Jahren aber dann vielleicht doch nicht! Also raus damit.

Wie schon gesagt, das Laminat muss raus, Neues war schon bestellt, unsere erste Fehlinvestition. Was war passiert? Nun, das alte Laminat wurde vorsichtig rausgemacht und raumweise zu Paketen gebündelt, Silvi war sich sicher, das wird bestimmt noch gebraucht, irgendwo, irgendwann. Verrückt, aber kaum ploppte bei der Verkaufsplattform mit "E vor der Bucht" "zu verschenken" auf, stand das Telefon nicht mehr still, sage und schreibe 80 qm gebrauchtes Laminat waren innerhalb von wenigen Tagen kostenfrei entsorgt und runter getragen, ohne dass wir einen Handschlag dafür getan hätten.

Aber die größte Überraschung war dann das, was darunter zum Vorschein kam. Wohnzimmer und späteres Büro ein wirklich gut aussehener Dielenboden, die Küche zu einem Viertel gefliest, der Rest mit PVC - leider verklebt, das wird schwierig. Am Schlimmsten dann das Schlafzimmer, dort war der Boden vollflächig mit einem Bodenbelag verklebt, dessen Rücken aus Ross- oder Kamelhaar (nein, mein erster Gedanke, in Wahrheit sind es wohl Kokosfasern) bestand. Das muss auf jeden Fall raus, aber was dann? Sollen wir es wagen? Oder doch wieder Laminat drüber?

Auch wenn es sich so liest, als hätten wir da länger drüber nachgedacht, dem ist nicht so! Von Anfang an war eigentlich jedem klar, das schleifen wir ab und der alte Dielenboden wird geölt! Wenn das mal gut geht.

So viel zur Fehlinvestition, das Laminat ging zurück, einmal horrende Speditionskosten und dann ging die "Schleifscheibenbestellung" an das große "A" raus.

Gearbeitet habe ich dann mit der schweren Einscheibenmaschine, da die gerade verfügbar war. Erst dachte ich noch an den großen Bandschleifer, aber da hab' ich mich nicht so richtig rangetraut, nachdem vor Jahren "Kuhlen-Kurt" den Holzboden bei einem Freund mit eben solchen veredelt hatte.

Letztlich die richtige Entscheidung, wenn ich im Nachhinein den Schleifscheibenverbrauch für den ersten Schliff Revue passieren lasse.

Apropos Schleifscheiben, ich habe da beim großen "A" erst mal in Körnung 24, 60 und 120 bestellt, erstere im 10er Pack, die anderen weniger. Wenn man bedenkt, dass die Scheiben doppelseitig beschichtet sind, hat das pro Seite gerade mal etwas über 2 Euro gekostet. Das war auch gut so, denn der Verbrauch war horrende. Anfangs habe ich noch nach Lösungen gesucht, die Scheiben, die durch den Kleber und die Fasern recht schnell total verklebt waren, selbst wieder davon befreit zu bekommen, aber alle Tipps, die ich bekommen habe, haben nix genutzt.

Da war der Tipp, vor Beginn die Scheibe mit Speiseöl einzusprühen - hat nicht funktioniert! Oder die Scheiben in den Gefrierschrank zu legen und später auszuklopfen - war auch nicht sehr erfolgreich, weil nie alles ab ging. Und so blieb nur die ökologisch schlechteste Lösung: neue Scheiben bestellen.

Im Schlafzimmer habe ich 12 Scheiben, also 24 Seiten verbraten, in der Küche 6 Scheiben, im Flur noch einmal 5 und in den anderen beiden Zimmern jeweils 3. Was man überhaupt nicht einrechnen darf, ist der Zeitaufwand! Wenn du nur wochenends und nach der Arbeit schleifen kannst, gehen Wochen ins Land.

Aber irgendwann war es so weit, alle Böden waren abgeschliffen, 24 - 60 - 120, jetzt ist erst mal Schluss, jetzt wird abgedeckt, das Ölen kommt zum Schluss! Lediglich in der Küche haben wir tricksen müssen, da war ja noch der geflieste Teil, den ich eigentlich gerne gelassen hätte, aber zu viele Fliesen waren gebrochen, also raus damit. Für die Verlegung von Heizung und Strom von Vorteil, nur passende Dielen haben wir nicht bekommen, also der einzige "Bodenkompromiss" - im Küchenzeilenbereich verlegen wir passendes Klickvinyl!

Und so lag dann der anstrengendste Teil des Projekt für die nächsten paar Wochen auf Eis - also sollte liegen!

In der Küche hab ich dann erst mal einen Becher mit Seifenlauge über die Dielen gekippt, bin mit nassen Schuhen - man muss ja unbedingt bei Regen mal auf den Balkon - drübergelatscht und bin im Büro so gerade mal auf dem Gerüst über einen Eimer mit Wasser gestolpert, den braucht man ja, wenn man sein Gipserwerkzeug reinigen will. Nein, es ist kein Blut auf den Boden gespritzt, lediglich fünf Liter Wasser haben die Reise in die Abgründe geschafft. Aber Glück im Unglück, der Boden war mit einer Komplettbahn Kunststofffolie und einer Lage Malervlies aufgelegt, nix passiert, nur nass geworden - also ich und das Vlies.

Mitte November war es dann soweit, alle Wände tapeziert und gestrichen, alle Fussleisten lackiert, alle Türen und deren Rahmen wieder in neuem Glanz, die Folie kann ab, der Boden wird geölt. Das ließ sich Kiki nicht nehmen, alles raus, jetzt kommt das Sahnehäubchen. Zwei Tage war sie zugange, weitere drei Tage, bevor der Boden dann genutzt werden konnte - auf Strümpfen! Hat alles super funktioniert, aktuell ist  der Boden zwar noch etwas kalt, aber 6 Monate ohne Heizung lassen die Bude ganz  schön frieren.

Ich - nein, wir, sind stolz auf uns, es sieht saugut aus und wir haben im Haus ja noch zwei Wohnungen. Dieses Projekt jedenfalls haben wir zu einen guten Ende gebracht.

Die Wände und die Decken

Dass alle Tapeten runter mussten, habe ich ja schon berichtet, vielfaches Überstreichen hat es unmöglich gemacht, die alten Tapeten an den Wänden zu lassen. Hier war Kiki äusserst aktiv. Erst mal kundig gemacht, wie man am Besten vorgeht und dann losgelegt!

Ich hatte es ja schon kurz erwähnt, an den Wänden hingen Tapeten, massenhaft Tapeten, Tapeten mit noch mehr Farbschichten, alles muss raus, wie schon befürchtet. Und die Decken haben wir dann mal glatt ignoriert, Bausünden der 60er und 70er - Styroporplatten! Wie schon gesagt, alles muss raus.

Das Problem der "Dutzend Schichten" wird vielen bekannt vorkommen, wo immer man in einem älteren Haus beginnt, an den Wänden zu arbeiten, steht man vor der Frage, ob noch eine Lage drüber kommt (sei es Farbe oder Tapete plus Farbe) oder ob man das Ganze runter holt und komplett von vorne beginnt.

Für uns war diese Frage schnell geklärt, nach 70 Jahren kann da nicht noch was drauf, alles muss runter. Nagelrolle, Dampfstrahler, Spachtel jeder Art, eine Schweinearbeit, Säcke voll alter Tapete mussten entsorgt werden. Kurz überschlagen haben wir, hauptsächlich die neue Mieterin Kiki, 250 qm Decke und Wände von ihrer Kleidung befreit. zumindest größtenteils jedenfalls! Überall gab es noch Kleberreste von den Styroplatten und Makulaturreste der 1950er Ersttapete. Macht nix, wird ja neu tapeziert.

In den nächsten Wochen wurden dann, wie an anderer Stelle berichten, die Wände geschlitzt, wieder zugegipst, Dosen gesetzt, verspachtelt, größere Löcher in den (ungenutzten, weil Fernwärme) Kaminen, die als Rohr und Leitungsdurchführung dienen, wieder verschlossen und so weiter und so weiter.

Und dann dachte wochen-, wenn nicht monatelang niemand mehr an Wände oder Decken, obwohl uns fast täglich die teils mächtigen Risse all überall ins Auge sprangen.

Irgendwann im September war dann klar, jetzt muss was passieren, Mitte Oktober ist die Küche angekündigt, zumindest die muss fertig sein. Vergipsen, über Kopf, Risse? Kann ich nicht, hab' ich noch nie gemacht!

An dem Punkt begann unser nächstes Drama, die Suche nach jemandem, der das machen kann, just in time. Ich will ja nicht behaupten, wir hätten niemanden gefunden, aaaaber ....

Wir hatten tatsächlich ein Angebot, ein Betrag, den wir noch investiert hätten, doch als es dann losgehen sollte, war das Angebot nicht mehr machbar, es wollte nachverhandelt werden, der Betrag verdoppelte sich auf einmal - da haben wir sie heim geschickt! Nachverhandeln in der Art geht garnicht!

Das Problem an sich ist nicht unerheblich, eigentlich sollten 250 qm Vliestapete verklebt werden, aber dazu müssen Decken und Wände absolut plan sein - ein unmögliches Unterfangen. Also ging die bereits besorgte Vliestapete zurück, wir steigen um auf feine Rauhfaser, die muss leider gestrichen werden.

Wir haben's dann noch einmal über ein Handwerker-Portal versucht, aber für den Betrag kann ich verlustfrei noch sechs Monate renovieren. Jetzt war erst mal guter Rat teuer, aber es fand sich dann tatsächlich im Bekanntenkreis jemand, der mir zumindest die Grundbegriffe des korrekten Spachtelns vermitteln konnte.

Und das sind nicht wenige:

  • Welche Spachtelmasse muss ich haben?
  • Welches Werkzeug braucht der Spachtelprofi?
  • Wieviel Spachtelmasse rühre ich an?
  • Wie lange kann ich damit arbeiten?
  • Wie dick trage ich die Masse auf
  • ........

Fragen über Fragen, ein Tag ohne produktive Tätigkeit, Wissen aufsaugen!

Und drei Tage vor Urlaubsende war heute, am 6. Oktober die große Premiere, wir verspachteln unsere erste Decke! Mühsam ernährt sich der Eichkater oder spachtelt der Hausbesitzer, aber die vorläufige Endkontrolle fiel durchaus positiv aus, keine groben Fehler! OK, abends hab' ich meine Oberarme nicht mehr gespürt, weg waren sie, aber der Plan für morgen steht - wenn ich dann noch lebe, gehen wir auf's "Ärzte"-Konzert!

Abends waren dann noch Silvi und Kira an der Baustelle, Kleber und Tapetenreste abkratzen, das war bösartig, nur damit ich morgen weiter spachteln kann. Ich werde mich revanchieren! Aber erst muss ich noch ein Problem lösen - Prokrastination!

Wer's nicht kennt - ich tue aktuell alles Mögliche, nur nicht das, um was es hier geht, nämlich voran machen mit der Renovierung. Heute diente tatsächlich unser Hochzeitstag vor unzähligen Jahren als Begründung, sich lieber "Anastasia" und "Trinitas" in unserem Haus- und Hofrestaurant um die Ecke hinzugeben, statt weiter zu arbeiten.

Aber zumindest ist mittlerweile klar kommuniziert, dass die Decken nicht spiegelglatt gespachtelt sein müssen, es ist und bleibt ein Altbau und da ist selten etwas gerade.

Apropos gerade, im Moment diskutieren wir, ob die Tapete an der Decke um die Rundung tapeziert wird oder nur als Carrée oder umgekehrt. Mein persönlicher Favorit ist:

Decke im Carrée, Wände über die runden Ecken, läßt sich leichter schneiden, also in den Zimmerecken! Freitag geht's dann los, wir haben Tapezierhilfe, die Küche wird zuerst gemacht, weil in Kürze Mömaxx anrufen wird, dann muss sie fertig sein.

Fertig soweit ist auch das Schlafzimmer, die Monsterrisse sind verspachtelt, genug für ein Wochenende.

Mittlerweile sind die Tapeten eingetroffen, drei Rollen Rauhfaser, feine Körnung (K20), à 125m, 75cm breit, macht knapp 270 qm Tapezierkünste, Küche und Schlafzimmer sind leergeräumt und vorbereitet, am Freitag fangen wir an - wobei "wir" relativ ist, ich und Silvia müssen noch arbeiten, die Mädels haben mit ihrer Ausbildung zu tun, also müssen Joachim und Mathilde erst mal alleine ran. Kurz zusammen gefasst, ist am Sonntag Nachmittag die Küche fertig, das Schlafzimmer hat bereits einige Bahnen an der Decke hängen, wer auch immer den Plan hatte, die Decken zu tapezieren, gehört geschlagen!

Aber es geht wenigstens voran!

Und wieder boten sich unsere fleissigen Helferlein an, am Wochenende, manchmal während der Woche, weiter und weiter zu tapezieren, Stunde um Stunde. Zwei mächtige Rüffel haben die zukünftige Mieterin und ich uns dann wegen schlampiger Tapeziererei noch abgeholt und dann war irgendwann der große Tag, alle Decken und Wände hatten wieder ein Kleid. Ich weiß immer noch nicht, wie wir das je wieder gut machen können.

Jetzt trabte der Malertrupp im Pulk an, immer wieder wurde sich mit den Freunden aus der HGS Damenmannschaft in der Wohnung getroffen, Farbrollen und Pinsel verteilt und fleissig an der Verschönerung des Schmuckstücks gearbeitet. Und auch hier war dann Mitte November der letzte Pinselstrich getan, die Wohnung präsentierte sich in strahlendem Weiß, bald kann der Umzug beginnen.

Der Strom

An dieser Stelle kamen jetzt zum ersten Mal "Fremdkräfte" zum Einsatz. Klar kann ich Steckdosen anschließen und Schalter setzen, aber das hier war schon eine andere Hausnummer!

Oh je, das ist echt eine Lachnummer! Wie hat das nur 20 Jahre lang funktioniert? Zwei, maximal drei Steckdosen im Raum, Über-Putz verlegte Mehrfachdosen dazu geknaupt, aus der Wand hängende Einsätze, stoffummantelte Leitungen, das geht garnicht, nicht im Jahr 2023!

Hier muss jetzt tatsächlich ein Plan her, ein konkreter, denn das, was später fehlt, kann nicht mehr korrigiert werden. Apropos korrigiert, auch die diagonal in der Wand verlegten Stromleitungen müssen weg, keine Lust, später beim Schränke aufhängen eine Leitung anzubohren!

Also Bleistift gespitzt und Zimmer für Zimmer an den Wänden markiert:

  • Wo müssen Steckdosen hin?
  • Wo müssen mehr Steckdosen hin?
  • Wo müssen Steckdose und Schalter getrennt werden?
  • Wie müssen die Leitungen verlegt werden?
  • Wer kann mir die Schlitze klopfen?
  • Wo sind Fernseher, wo das Telefon?

Am Ende haben wir dann gut über 50 Steckdosen, Schalter, SAT- und Telefondosen angezeichnet, ich hab' mir den großen Bohrhammer und den Dosenbohrer geschnappt und tagelang die Nachbarn genervt, ein Dosenloch nach dem anderen gebohrt, möglichst im "Blei", möglichst auf gleicher Höhe, wie sich das nach DIN gehört.

Schalter-Steckdosen-Kombinationen wurden rausgeworfen, zusätzliche Dosenlöcher gebohrt, alles neu macht der Mai.

Dosen bohren ist das eine, Schlitze für die Kabel eine ganz andere Hausnummer. Irgendwie erinnerte ich mich an einen Handwerker, der bei uns mal Kabel verlegt hat, der hatte eine Schlitzmaschine mit Absaugung, saubere Sache. Mist, der hat keine Zeit. Also haben wir hier und da gefragt und schließlich hatten wir dann doch noch Glück, wir haben eine Schlitzmaschine!

Auf zum fröhlichen Schlitzen, Kabel verlegen, Dosen eingipsen, Zugipsen, dummerweise blieb das an mir hängen. Gut, dass ich gerade meinen Frust mit dem Abschleifen der Böden - meine Güte, das geht gar nicht voran - hatte, so konnte ich auf dem Boden sitzend alle Schlitze wieder schließen.

Hatte ich die DIN 18015-3:2016-09 schon erwähnt? Betrifft die Installationszonen, bei quer laufenden Leitungen 15 - 45 cm über Boden, 100 bis 130 cm über Boden und/oder 15 - 45 cm unter Decke und bei vertikal laufenden Verkabelungen 10 - 30 cm zu Türen, Fenstern oder Raumecken! Alles festgeschrieben, alles beachtet!

Und weil wir gerade dabei sind, immer darauf geachtet, dass beim Anschluss der Steckdosen die stromführende Leitung rechts, die Erdung in der Mitte und die Null-Leitung links verklemmt ist. Null und Strom wäre an sich egal, sollte aber an jeder Steckdose in der Wohnung gleich sein!

Stunde um Stunde ging es dann:

  • Kabel abisolieren
  • Adern abisolieren
  • Steckdose verklemmen
  • Adern zur benachbarten Dose verklemmen
  • Steckdoseneinsatz ausrichten
  • Steckdoseneinsatz festschrauben
  • nächste Steckdose
  • Abstände und Ausrichtung nicht vergessen, sonst passen später die Abdeckrahmen nicht!

Alles am hellen Nachmittag, alle Sicherungen sind raus.

Ähnlich bei den Lichtschaltern, hier nach jedem Schalter Sicherung rein, Lichttest, Sicherung raus!

Zuletzt noch Aussenlicht und Aussensteckdose angeschlossen, eine Fachkraft (manchmal findet man auch die noch) drüber schauen und alles kontrollieren lassen, wir stehen wieder unter Strom 👍!

Mittlerweile sind alle bestellten Lampen - natürlich in LED - eingetroffen, jetzt will das Zeug montiert werden. Der ein oder andere Lapsus ist dabei passiert, da ging dann mal alles mit Licht in der Küche nicht oder das Licht auf der Toilette ging nicht mehr aus, aber letztlich hat sich das alles schnell wieder in Wohlgefallen aufgelöst, die Verklemmfehler wurden korrigiert, alles läuft rund, die Wohnung ist illuminiert.

Und natürlich gingen wieder Stunden ins Land, um die ganzen Rahmen, Abdeckungen, Steckdosen anzubringen, aber watt mutt, datt mutt.

Die Türen und so

Das ist und war nie meine Baustelle, hier waren in erster Linie Kiki und Lena zu Gange, zeitweise unterstützt durch ihre Mitspielerinnen bei der HG Saarlouis. Auch so eine Schweinearbeit, die sich über Wochen und Monate zog.

Das war so eine Gewissensfrage! Raus mit dem ganzen Rotz und neue Türen rein? Oder so lassen? Oder ablackieren, abschleifen?

Wenn ich da neue Türen rein mache, brauch' ich auch den Boden nicht mehr zu machen, dann ist das ganze Flair weg. Und wenn ich das so lasse, mit seinen 25 Farbschichten in himmelblau, muss ich an jeder Tür einen Brecheimer stehen lassen. Also waren das nur rethorische Fragen, der Lack muss ab!

Zum Glück stand ich nicht alleine mit meiner Meinung, auch der Rest der Familie sah das so. Aber es waren ja nicht nur die Türen, auch die Zargen waren zugekleistert und die ganzen Rolladenkästen strahlten in hellem Blau.

Na denn, auf geht's!

Was haben die jungen Damen nicht alles probiert, abschleifen mit dem Excenter- und dem Deltaschleifer, Ablackieren mit der stinkenden Chemobrühe, Heißluftfön und scharfe Spachtel, nur den Bandschleifer haben sie sich nicht getraut, zu nutzen.

Dabei gab es eine recht klare Rollenverteilung, während Kira die Frau für's Grobe war, hat Lena penibelst mit Delta- und Excenterschleifer die letzten Lackreste von Türen und Zargen geschrubbt.

Tür nach Tür wurde auf die Holzböcke gelegt, der Lack mit dem Heißluftfön weich gemacht, mit der Spachtel abgezogen. Meine Güte, wie oft die wohl einfach überlackiert waren? Blaue Schicht - weg. Gelbe Schicht - weg. Braune Schicht - weg. Eine Seite der Tür ging oft gut ab, während die andere Seite dann kaum von der Farbe zu befreien war.

Einfach nur eine nervende Arbeit, aber watt mut, datt mutt!

Und zwischendurch dann an die Rolladenkästen und nicht zu vergessen, die Fussleisten in der gesamten Wohnung. In der gesamten Wohnung? Ein Raum, genannt Küche, leistete erbitterten Widerstand und wollte die alten Leisten so garnicht bei sich behalten, immer wieder lösten sie sich von den Wänden, so dass ich schließlich entschied, hier kommen Neue rein!

Zum Glück habe ich einen Großteil der benötigten Maschinen zu Hause, größere Anschaffungen waren nicht nötig, eine "Bandfeile" für die Ecken, ein "Wand- und Deckenschleifer" für eben diese und ein stärkerer Staubsauger für's Grobe und Feine.

Und immer wieder Nachschub an Schleifmaterial beim großen "A" geordert, da geht, wie schon beim Boden, einiges an Verbrauchsmaterial drauf. Schwierig gestaltete sich der Nachschub an Schleiftellern für meinen Bosch Excenterschleifer, mehr als eine Lieferung kam mit dem falschen Teller und ohne diesen keine Haftung für die Schleifscheiben.

Und dann musste ich doch aktiv werden, die Fussleisten wurden dann doch ein Ding für Feingeister, mit Gefühl geht's einfach besser.

Und wenn ich jetzt erzähle, dass alles, Türen, Rahmen, Rolladenkästen und Fussleisten jetzt wieder weiß gestrichen werden, haltet ihr uns bestimmt für verrückt

So, jetzt haben wir den 4. Oktober, heute habe ich die letzten Fussleisten abgeschliffen, das Streichen kann beginnen, wieder mal sind 20 Schleifblätter drauf gegangen, alle verklebt von dem Rotz, der da drauf war.

Aber egal, weg ist weg, jetzt konnte das große Streichen beginnen. Wieder an forderster Stelle Kiki, unterstützt von ihrer Schwester und den Damen HG Saarlouis, die ihre Freizeit opferten, um "Kiki's" Wohnung zu einem Schmuckstück zu machen. Und so wurde Fussleiste um Fussleiste, Rolladenkasten um Rolladenkasten, Rahmen und Türen vorbehandelt, vorlackiert und finished, immer ein Auge auf den Boden, nur nix versauen.

Anfang Dezember, acht Monate nach den ersten Renovierungsgedanken war dann bis auf Kinkerlitzchen auch dieser Part erledigt.

Das Bad

Der größte und schwierigste Posten überhaupt, das Bad, jedenfalls im Nachhinein. Eigentlich war geplant, die alte, gammelige Badewanne zu entsorgen, eine Duschtasse zu montieren, bodengleich, das Waschbecken zu tauschen und zu Schauen, warum die Entlüftung nicht funktioniert.

Doch, wie ich schon mehrfach sagte, erstens kommt es anders und zweitens schlimmer als man denkt!

Alles begann damit, dass die Badewanne raus sollte. Man denkt sich dabei nicht unbedingt was, Badewannenumrandung raushauen, Badewanne raus, Duschtasse rein, Armaturen angeschlossen, ein paar Fliesen ausgebessert, fertig.

🤣😂😂🤣🤣

Irgendwas haben wir bei der Überlegung vergessen, was war das nur? Jetzt, wo die Wanne raus ist, ist klar, was es war! Um es mit Jonathan Swift zu sagen: Die Armaturen taugen nur für Menschen aus Liliput! Das hatten wir irgendwie nicht bedacht, da muss man sich bücken, um das Wasser laufen zu lassen.

Manche Menschen legen ihr Auto tiefer, andere ihre Armaturen höher. Und so kam eins zum anderen, die Katastrophe nahm ihren Lauf. Ich versuche, das mal chronologisch aufzulisten, lasse einfach mal die Verhandlungen mit der Bank weg.

Wo waren wir noch? Ach ja, Badewanne ist raus, alte Armatur zu tief! Ab diesem Zeitpunkt wurde es dann bereichsübergreifend, Strom und Heizung kamen mit ins Spiel, auch das neue Waschbecken passte nicht zu den alten Anschlüssen. Aber der Reihe nach:

  • Für die neuen Duscharmaturen mussten auch Schlitze geklopft werden, irgendwo müssen die Leitungen ja hin. Also los, alles nicht so wild - bis zum ersten Schlag. Gipskarton, unter den Fliesen ist Gipskarton! Nicht, wie man ihn in einem Bad erwarten würde, imprägniert, grün, nein Popelgipskarton, morsch wie Hund, beweglich. Will heißen, die Platten haben keine durchgehende Verbindung mehr zur Wand!
  • Was dann auch kein Wunder war, die beiden Seitenwände waren aus 1950er Braschensteinen, wobei man von Steinen nicht mehr reden konnte. Runter muss das Gipszeug, nur vorsichtig, damit das Restgemäuer stehen bleibt! 😳🙈😬😬
  • Damit haben wir das nächste Problem, kein Gips mehr, kein Platz für neue Leitungen! Also äusserst vorsichtig Schlitze in die Braschen geklopft, siehe oben!
  • Hatte ich den neuen Heizkörper schon erwähnt? Nein? Der soll, Röhrenheizkörper, wie er ist, an die Stirnseite. Und weil da keine Leitungen liegen, kommt der Heizungsbauer ins Spiel, dazu an anderer Stelle dann mehr. Jedenfalls das gleiche Gipsplattenproblem wie vorher, da gibt es keinen Halt, raus der Mist, ordentlich neu aufgebaut.
  • Und wo wir gerade dabei sind, die gräßlichen Holzpanele an der Decke bleiben auf keinen Fall - das nächste Ungemach kündigte sich an! Jetzt wissen wir auch, woher die Feuchtigkeit kam, weder die Lüftung im Bad noch die aus der Toilette waren noch irgendwie funktionsfähig, kein Abluftrohr war noch an seinem Platz, geschweige denn, hatte eine Verbindung nach aussen.
  • Und das mit der bodengleichen Duschtassen können wir auch abhaken, da reicht der Platz nach unten nicht, es sei denn, wir bauen eine Pumpe ins Abflussrohr. Nein, Scherz, ein Stufe muss sein!

So gesehen übersteigt das jetzt meine Hobbyhandwerksfähigkeiten bei weitem, jetzt ist schlechter Rat teuer. Und auch Handwerksmeister GOOGLE kann hier nicht mehr helfen, jetzt müssen Profis ran - so wir sie denn finden.

Wenigstens die Installationsarbeiten waren terminiert, pünktlich lief die Firma auf und hat die ganzen Leitungen - inklusive Heizungsanschlüsse - verlegt. Trockenbauer, Trockenbauer, wo hast du dich versteckt?

Aber irgendwie hatten wir auch hier Glück im Unglück, die Wände konnten verspachtelt und vorbereitet werden, die Fliesen flogen fast wie von selbst ins Bad, langsam bekamen wir eine Vorstellung davon, wie das Schmuckstück mal aussehen wird.

Die Decke habe ich dann selbst abgehängt, Lüftung korrekt angeschlossen, mit ausreichendem Nachlauf wegen der Feuchtigkeit, den Aussenanschluss fabriziert, alles in Butter, nur verarmt sind wir jetzt.

Jetzt sind wieder Trockentage, dann wird verfugt und die gesamte Installation von Waschbecken, Accessoirs und Duschabtrennung steht noch aus. Also, das Material müllt die Wohnung schon zu, aber montiert kann es noch nicht werden.

Aber auch diese Zeit ging rum, gemeinsam mit Kiki wurde dann die Duschabtrennung angebracht, doppeltürig. Und auf dem kleinen, an der Wand angebrachten Schränkchen steht nun ein schmuckes weißen Waschbecken, Haken, Handtuchhalter, alles ist da, wo es soll.

Lediglich der Abfluss bereitete etwas Probleme, irgendwie wollte der nicht so, wie ich wollte, aber irgendwann war gut.

In der ganzen Aufregung habe ich doch tatsächlich vergessen, dass wir die Toilette (man merke - Extraraum) auch leicht saniert wurde, neue Schüssel, die Fliesen mit Fliesenlack überstrichen, neues Waschbecken mit Unterschrank, hübsch ist es geworden. Sogar die Lampe geht wieder aus.

Ich hätte übrigens nicht gedacht, dass das mit dem Fliesenlack funktioniert, aber doch, es geht. Günstiger als neu gefliest ist es allemal und Kira wollte das auch so. Jetzt kann gethront werden.

Die Küche

Es hört und hört nicht auf,obwohl uns in der Küche nur eine größere unangenehme Überraschung erwartete. Hier war klar, Anschlüsse mussten gemacht werden, Heizkörper versetzt, das mit dem Boden und den kaputten Fliesen hatte ich im entsprechenden Abschnitt schon erwähnt.

Also in medias res, wie der Lateiner zu sagen pflegt.

Das mit den Fliesen war eigentlich ein Glücksfall, alle Heizungs und Stromleitungen konnten in den entstandenen Loch untergebracht werden, Estrich drauf, fertig, so kam die Heizung vom Fenster neben die Tür und die Leitung ins Bad eben dorthin.

Jetzt musste noch der Strom an die richtige Wand, damit die Küchenzeile ausreichend versorgt ist. Überraschung, Überraschung, wer hätte es geahnt, irgendwie war der untere Teil der Wand mit der im Bad verwandt. Keine Ahnung, welcher Honk das verbrochen hat, jedenfalls klebte (oder eben nicht) Gipskarton an Braschenwand, unterstützt durch zahllose Schlagdübel, die den Anschein von Festigkeit vermittelten, in etwa 1,20 m Höhe gab es einen beträchtlichen Absatz, der zugespachtelt war und das ganze Konstukt hatte etwas fragiles.

Auf denn, Gipsplatten vorsichtig gelöst, damit die Wand stehen bleibt, Strom und Wasserschlitze geklopft und nach der Installation wieder zugegipst, alles in allem nicht so wild wie erwartet.

Nur die Heizungsbauer haben in der Fensterecke ziemlich gewütet, Riesenlöcher haben sie hinterlassen, als sie von 1-Zoll-Gussrohren auf moderne Heizungsleitungen umgebaut haben. Hier musste in mehreren Etappen gearbeitet werden, Zeitverzug eben wegen der Trockenphasen.

Nun ja, nicht so wild ist jetzt auch etwas untertrieben, neben den Wänden, wo die Küchenzeilen hin sollten waren ja auch noch andere Tätigkeiten zu erledigen, das Genörgel wegen krummer Kanten oder den Billigholz-Kantenschutz wollte ich mir nicht antun, wenn schon, denn schon. Und so wurde alles schön verputzt und glatt gespachtelt, das Thema Boden und Fußleisten hatten wir ja schon an anderer Stelle, auch die ganzen Schlitze und die Folgearbeiten sind inzwischen bekannt.

Und dann war es soweit, die Küche wurde geliefert, Teil für Teil vormontiert, musste nur hochgeschleppt werden, Platz zum Arbeiten war dort Mangelware. Jetzt muss ein Aufbau- und Arbeitsplan her.

Gesagt, getan, zuerst wird der Teil mit Herd aufgebaut, damit wir dort einen Platz zum Arbeiten haben, es musste viel geschnitten und geschraubt werden, da ist eine 2m Arbeitsfläche durchaus sinnvoll. Einmal montiert, wurden die dazu gehörigen Hochschränke aufgehängt, auch die Dunstabzugshaube war fällig. Nur der Ausschnitt für das Kochfeld musste warten - Arbeitsfläche eben. Keine Probleme an dieser Stelle, es flutschte so richtig!

Dafür begannen sich dann an anderer Stelle die Probleme zu türmen. Hatte ich erwähnt, dass die Küche von einem großen Küchencenter in Saarbrücken ausgemessen und vermittelt wurde? Nicht? Ich glaube, ich hatte es schon mal woanders erwähnt. Aber sei's drum, der Vermesser hat's jedenfall bei der anderen Küchenzeile, die unter dem Fenster, kräftig verkackt.

Den Spülenschrank hat er falsch rum bestellt, so wurde er auch geliefert, dann war er wochenlang nicht zu erreichen und schließlich braucht die richtige Tür noch einmal 4 Wochen, bis sie da ist, vier Wochen für ein Stück Pressspan mit sechs Löchern für die Schrauben und zweien für die Scharniere. Was hat er noch verkackt? Genau, das Mülltrennsystem hat er so falsch gemessen, dass es weder  in der Breite noch in der Länge mit dem Abfluss im Spülschrank korrespendiert hat - zu breit und zu tief. Und zum krönenden Schluss hat er übersehen, dass die Küchenzeile quer zur Verlegerichtung des Bodens steht und dort, wo keine Dielen, sondern Klickvinyl liegen, ein Höhenunterschied von einem Zentimeter war, was sich drastisch bei der Sockelleiste auswirkte.

Aber wozu ist man Heimwerker? Um den Mist von anderen auszubügeln!

Und so haben wir alles Vorhandene zusammengeschraubt, aufgehängt, ausgerichtet, ausgeschnitten und angeschlossen, nur der vermaledeite Spülenschrank strahlte uns Tag für Tag mit seinem Ohne-Tür-Gesicht an, das Mülltrennungssystem quer drin stehend. Jetzt ist endlich genug, Kiki bestellt ein passendes System, das andere wird vertickt, wird wohl ein Nullsummengeschäft. Und wir warten auf die Tür!

Anfang Dezember, die Tür ist endlich in der Auslieferung, der Termin steht, nur der Fahrer nicht dort, wo er soll! Zu uns sollte er liefern, Kiki ist nicht zu Hause. Was haben wir für ein Glück (im Unglück)! Keine Ahnung, was die im Mömax geregelt bekommen, eine einfache Tür jedenfalls mal nicht. Da bringt der tatsächlich eine Spülmaschinenfront und fragt allen Ernstes, ob er die als Tür einbauen kann.

Das kam schon recht unverschämt, als er dann aber noch anfing, mit Kosten für die Lieferung zu drohen und versuchte, die Schuld für die gesamte falsche Lieferung auf Kira abzuwälzen, habe ich ihn sanft aber bestimmt mitsamt seiner Spülmaschinenfront und seinem Hiwi des Saales verwiesen - was für ein Krauterladen.

Und so wird das wohl vor Weihnachten nix mehr, erst mal muss der verschollene Verkäufer gefunden und kontaktiert werden, ich sehe Mitte nächsten Jahres als realistisches Ziel. Also wird weiter bei offener Tür gekocht, man gönnt sich ja sonst nix.

Ach ja, bei dem ganzen Chaos habe ich doch glatt die Erhöhung der Fensterbank verschnitten, ich habe zwar noch ein Ersazstück, aber das könnte eng werden. Und in der Dicke muss da auch noch ein halber Zentimeter weg, da muss ich ganz gechillt sein, also bleibt das erst mal so, wir betrachten hiermit die Küche als abgeschlossen.

Die Heizung

Bei der ganzen Heizungsgeschichte bin ich raus, früher hab' ich mal selbst gelötet, aber das ist heute alles ganz anders und nicht mehr mein Metier. Folglich gibt es nicht viel zu berichten, das ist Arbeit für die Fachleute.

Aber auch hier gab es Gründe, was zu ändern. Alte, gusseiserne Monsterheizkörper, energieeffizient wie nix. Die mussten raus, das war von Anfang an klar.

Im Wohnzimmer drei Stück davon unter den Fenstern, in der Küche so einer und auch die anderen Räume waren bestens damit versorgt. Nachdem die Position der neuen Heizkörper klar war, waren wir weitestgehend raus aus dem Spiel, ausser als es ans Bezahlen ging.

In der Küche wurden dann die Leitungen, wie schon erwähnt, über den Boden auf die andere Seite des Raumes verlegt, die Heizkörper und Leitungen zum Erker im Wohnzimmer wurden entsorgt und geschlossen, der Heizkörper sollte weg vom Fenster, auf die andere Seite des Zimmers. Der Anschluss wurde durch die Wand zum Schlafzimmer gelegt, die einzige Stelle, an der die Lösung, wie sie ist, mir nicht recht behagt, aber laut Firma nicht anders machbar. Nur im Büro blieb der neue Heizkörper dort, wo auch der alte war, unterm Fenster, dort, wo auch der Schreibtisch später hin soll.

Und Kiki hat hinter allen Heizkörpern geschliffen und gestrichen, das ist elend, wenn die Dinger schon hängen. Ende September war der Part abgeschlossen und wir im guten vierstelligen Bereich ärmer.

 

Das Ergebnis

Tja, was gibt es groß zu sagen? Nach monatelanger Arbeit, teils im Urlaub, teils nach der "Schaff", oft am Wochenende, liegt das Ergebniss unserer Bemühungen jetzt vor und ich glaube, da sagen Bilder mehr als tausend Worte!

Es ist nichts mehr so, wie es war

Die Tools

Ohne Werkzeug geht ja gar nichts an so einer Baustelle, hier hat sich die jahrelange Sammelwut als äusserst nützlich erwiesen. Kaum etwas musste zugekauft werden, der Fundus gab's her.

Was braucht man nun so alles, um ein Projekt wie dieses anzugehen? Für den Angang taten es die üblichen Werkzeuge, die man so in kleinen Haushalt hat, also Hammer, Schraubenzieher - die ja eigentlich Schraubendreher heißen -, diverse Zangen, als da wären Kombi-, Wasserpumpen- und Kneifzange sowie Seitenschneider, Spachtel für die Tapeten und jeden Menge Tüten, Kisten, Sonstiges zum Entsorgen des ganzen Abfalls.

Apropos Abfall, gut, dass wir den kleinen Leihhänger von Manfred in der Anfangsphase da hatten und der Wertstoffhof nur wenige hundert Meter weg war. Doch zu "Hänger" päter mehr.

Bei den Wänden kam dann die erste Anschaffung, weil nicht im Fundus: eine Igel- oder Nagelwalze, die vielen Tapetenlagen forderten härtere Maßnahmen und eine große Sprühflasche - also so ein 5 Liter-Ding - zum Anfeuchten des Genagelten.

Akkuschrauber hatten wir zeitweise drei im Einsatz, alles vorhanden, Und weil es nicht beim Schrauben blieb, wurde auch die kleine Schlagbohrmaschine für Monate in die Bauhölle entführt. Für's Grobe lag zu Hause noch ein fetter Bohrhammer rum, mit diversen Meiseln und verschiedenen Bohrkronenaufsätzen, ist ja nicht die erste Baustelle, die man im Leben hatte.

Zum Zuspachteln kamen dann Kelle, Traufel und Spachtel zum Einsatz, nur einige Eimer und das Verbrauchsmaterial mussten besorgt werden.

Ansonsten war über den gesamten Zeitraum die "Toolson-Stichsäge" im Einsatz, ein gutes Teil, nicht einmal hat sie uns im Stich gelassen. Um so mehr dann doch mein alter Schwingschleifer, mindestens drei Haftteller für die Schleifscheiben gingen drauf, da hätt' ich günstiger einen Neuen bekommen - was ich dann auch habe, also eine weitere Neuanschaffung.

Wo wir gerade beim Schleifen sind, neu auch der kleine Bandschleifer mit schmalem Band - der nach kurzer Zeit wegen Arbeitsverweigerung anstandslos gegen einen Neuen getauscht wurde, ein zweiter Deltaschleier und der Deckenschleifer, um den letzten Rotz von Wänden und Decke zu bekommen.

Von Bekannten haben wir uns dann das fahrbare Gerüst und den überbreiten Tapeziertisch geliehen, wer überbreite Tapeten klebt, kommt mit dem normalen Tisch nicht hin. Apropos überbreite Tapeten, hatte ich schon erwähnt, dass das große "A" auch 125m-Bahnen anbietet? Nicht? Super Sache, etwas unhandlich, dafür aber nur einmal pro Rolle Verschnitt!

Ach ja, der Gedanke an Wände und Decken führte noch zum Kau eines Lasers, mit Stativ und massiver Geräuschkulisse, wenn er nicht halbwegs gerade steht - im Nachhinein nicht unbedingt notwendig, aber für 70 Tacken auch nicht übermässig teuer. Das Ausrichten musste ich aber schon noch üben.

Ansonsten war da aus dem Fundus noch die Kapp- und Gehrungssäge auf ihrem Bock, die Kreissäge, die Tischsäge, die zu Hause blieb und dort ihre Arbeit verrichten musste, zum Glück dann nicht so viel, die Hin- und Herschlepperei der Werkstücke war dann auch etwas nervig.

Wasserwaagen in verschiedenen Längen, Hämmer, Meisel, Schleifklotz .....

Und alles musste am Ende wieder zurück!

Das Fazit

Noch ist es nicht so weit, noch sind wir am arbeiten, aber langsam nimmt es Formen an, jetzt ist vor allem die Reihenfolge wichtig, irgendwo hatte ich schon mal geschrieben, dass das Ölen der Fussböden der letzte Arbeitsschritt sein wird, vielleicht noch ein Feinschliff vorher, aber eigentlich sind wir jetzt schon mit dem Zustand zufrieden.

Hat sich die ganze Investition jetzt gelohnt? Nun, für eine Mietswohnung hätte ich weder die Zeit noch das Geld in dem Maße investiert, für das "Eigene" ist das wieder eine ganz andere Geschichte. Amortisieren? Wird es sich wahrscheinlich nie, auch wenn Kiki ganz normal ihre Miete bezahlen wird.

Würde ich es im Erdgeschoß wieder machen, wenn wir aus unserer jetzigen Wohnung raus müssen? Ja, wenn auch mit dem heutigen Hintergrundwissen anders, strukturierter.

Aber insgesamt ist es tatsächlich noch zu früh für ein abschließendes Fazit, da melde ich mich wieder.

Jetzt, ein paar Wochen später, sehen wir auch klarer und es ist offensichtlich, die ganzen Mühen, das Geld, der Schweiß und die Staublunge - nee, Quatsch, alle Schleifarbeiten mit Maske und Gehörschutz - haben sich wirklich gelohnt, wir haben da jetzt ein echtes Schmuckstückchen hingelegt, keine gravierenden Fehler gemacht und, betrachtet man die Gesamtinvestition, kaum unnötige Arbeiten oder Kosten gehabt.

Auch die Entscheidung, selbst zu gipsen und zu tapezieren war eine richtige, hat uns bei der qm-Zahl ein paar Tausender gespart und sieht trotzdem gut aus.

Und so kommen wir jetzt zum Abspann, so richtig kinomäßig:

Regie: meinereiner und meins
Produktion: meinereiner
Casting: meins und Kiki
Ausstattung: meine Bank
Akteure:
meinereiner, meins, Kiki, Lena, der Freundeskreis, die Verwandschaft, der Nachbar, Joachim, Mathilde, Joachims Hänger, Manfreds Hänger und, und, und ..... (das sind alle die, die nicht genannt werden wollen)

Fortsetzung folgt!

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