Was mich gerade so ärgert, ist die Tatsache, dass wieder einmal versucht wird, die Tat eines Rassisten, der - möglicherweise - beflügelt durch die aktuelle politische Situation in unserem Land, in dem Rassisten, Homophobe und Holocaustleugner in unseren Parlamenten sitzen und ihre geistige Gülle straflos verteilen dürfen, auf einen psychisch kranken Menschen zu reduzieren und damit eine neue - alte - Zielgruppe zu schaffen und von dem eigentlichen Problem weg zu führen.
Nein, es ist nicht DER psychisch Kranke, es ist der Rassist und Verschwörungstheorektiker, der ganz gezielt Menschen mit Migrationshintergrund jedweder Couleur ausgesucht hat, sie zu töten.
Die Reduzierung auf eine psychische Erkrankung macht - wieder einmal - eine ganze Bevölkerungsgruppe zu einem neuen Zielobjekt für die Hasser und Verblendeten. Ausser acht gelassen wird bei dieser Reduzierung auf DEN psychisch kranken Menschen, wie vielen Menschen mit dieser Erkrankung, in welcher Ausprägung auch immer, ihr Leben im Griff haben und ganz normal in unserer Gesellschaft integriert sind.
Ich finde es schrecklich, dass quasi in jedem Medienbericht über die Taten von/in Hanau die mögliche psychische Erkrankung erwähnt, ja teilweise hervorgehoben wird.
Damit wird meiner Ansicht nach eine neue Opfergruppe aufgemacht, während die eigentlich Verantwortlichen im Geiste, die Rassisten und Nazis sich wieder einmal genüsslich zurücklegen und vom Einzeltäter schwadronieren, der ja psychisch krank war und jedwede Mitschuld von sich weisen. Man hätte ihn ja wegsperren können, wäre mit ihnen nicht passiert.