Medulin 2018 – Cachen ohne Kinder

Oktober 2018, der erste Urlaub ohne Kinder seit 20 Jahren. Wobei Kinder natürlich relativ ist, 19 sind die Beiden jetzt. Und hätten sie nicht andere Prioritäten gehabt – Handball, Geburtstage, Oktoberfest usw. – wäre auch dies nicht unser erster ohne sie gewesen.

Start am frühen Montagmorgen Richtung Frankfurt-Hahn, geplanter Abflug nach Pula gegen halb 11 Uhr. Schon das Vorbuchen eines Parkplatzes am Abend davor hat nicht geklappt, bis morgens (eigentlich bis zum aktuellen Zeitpunkt) haben wir noch keine Rückantwort bekommen. Flughafen, Tickets raus, was’n das? Silvi hat für mich das Hinflugticket und für sich das Rückflugticket ausgedruckt – lustig, nicht? Ich hab‘ sie ja schon so manches Mal panisch gesehen, aber da? Nein, so noch nie.

Zum Glück erwischten wir eine supernette Mitarbeiterin an der Info, die uns für einen – na ja – geringen Betrag alle Tickets noch einmal ausdruckte. Ab zum Check-In, noch eine Stunde! Bei mir piept’s! Also immer wieder! Kein Gürtel mehr, kein Geldbeutel, kein Schlüssel, Hose mit beiden Händen hochgehalten – „Würden Sie dem Kollegen bitte in den Raum dort hinten folgen?“ – wo wollen die mir denn hinschauen? Nein, ganz so schlimm war’s nicht, meine Kniebandage hat wohl Metallteile, ausziehen, Schuhe gleich mit, warten, alles OK. Endlich raus, jetzt ist Silvi weg! Wird die auch gefilzt? Minuten später sehe ich sie, wieso steht die wieder ganz hinten in der Schlange VOR den Check-In? Egal, da kommt sie, der erste Urlaubstag ist quasi schon gelaufen.

Ansonsten lief dann alles glatt, Mietauto stand in 5 Minuten bereit, am Apartment wurden wir schon erwartet, alles gut, spätes Mittagessen.

Nachdem am Montag das Wetter noch etwas zum Nachdenken anregte, wurden wir am folgenden Tag mit herrlichstem Sonnenschein geweckt. Super – na ja, fast, wäre da nicht die Matrazen von meinem gewesen, die sich quasi als Durchhänger erwies. Schlecht, wenn man Rücken hat. Aber zum Glück gab es Abhilfe im Apartment, in der Kinderabteilung fanden wir provisorischen Ersatz – „da Hausmäschda“ aktiv. Danach brauchte dieses Thema nicht mehr erwähnt zu werden, alles gut, kann ja mal passieren.

Anschließend kleiner Großeinkauf und dann ging’s los, die ersten Caches einsammeln. Ein, zwei schöne Caches, ein, zwei tolle Plätze und das Horrorerlebnis dieses Tages: "GC6JDNV Spur eines Steinbrucharbeiters"!

Also da haben wir uns kurz umgeschaut und uns dann lieber um die Lost Places in der Nähe gekümmert – man will ja schließlich wieder gesund nach Hause. Ansonsten verlief der Tag recht angenehm, einige Caches konnten wir einsammeln, einer der Schöneren war weg, da haben wir den Owner informiert und gefragt, ob da Ersatz hin soll.

Abgeschlossen haben wir unseren ersten Urlaubstag dann in einem Restaurant in der Nähe, zum Kochen hatte keiner Lust – wie so oft noch.

Am Mittwoch war Pula angesagt, das Städtchen anschauen, ein paar Caches einsammeln, das herrliche Wetter genießen. Begonnen hat der Tag dort mit einem DNF, irgendwie waren wir zu doof, den trotz eindeutiger Hints und Logs zu finden. Nach der dritten Ansprache, was wir denn da so tun, haben wir hier abgebrochen und sind weiter zu den doch recht spärlich gesäten Caches hier. So richtig begonnen haben wir dann mit der Letterbox "GC79B43 Zerostrasse", anschließend haben wir auf dem Weg zum Kastell noch den ein oder anderen Cache mitgenommen, um dann später am Tag an der Küste entlang wieder zurück Richtung Medulin zu fahren.Dabei haben wir den weltweit einzigen Marinefriedhof, der in Pula gelegen ist, entdeckt. Der „K.u.k. Marinefriedhof Pula“ ist ein im Jahre 1862 von der Marinesektion des damaligen

K.u.k. Reichskriegsministeriums errichteter Friedhof in Pula in der heutigen Republik Kroatien. Der Friedhof ist als Kulturgut auf der Liste der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten verzeichnet.

Hier hat sich natürlich die Frage gestellt, wie man einen Cache auf einem solchen Platz genehmigt bekommt.

Eigentlich sollte es am folgenden Tag Richtung Novigrad gehen, aber irgendwie kamen wir nicht richtig in die Puschen, so dass wir lieber in der Nähe blieben und Caches an der westlichen Küste entlang Richtung Premantura abklapperten.

Unerwarteterweise trafen wir dabei auch auf einen von der Lage her wunderschönen Cache eines saarländischen Cacherkollegen, nämlich "GC4EMGE Blick auf Meer" von OliviaJones. Dort haben wir die leicht beschädigte Dose mit etwas Pflaster – was anderes hatten wir nicht dabei – verarztet. Weiter auf dem Plan standen einige Earth-Caches und diverse Tradis, wobei der Weg dorthin durchaus abenteuerliche Züge annahm. Zu Hause wäre Silvi niemals solche Wege mit mir gefahren. aber was blieb? Hier gibt es keine Runden, die Caches liegen weit auseinander, ohne mobilen Untersatz geht hier nicht viel.

Freitag, heute sollte es dann wirklich nach Novigrad gehen. Dazu haben wir uns eine Strecke rausgesucht, an der in der unmittelbaren Nähe der Strasse einige Boxen einzusammeln waren. 41 Dosen standen auf dem Plan, knapp 1/3 davon haben wir geschafft, dazu kommen noch ein paar Earth-Caches, bei denen wir auf die Logfreigabe warten.

Was wir gelernt haben bei dieser „Runde“? Traue nie einer T-Wertung bei kroatischen Geocaches! Nehmen wir den „Limsky Fjord“, wo wir über Stock und Stein bergan mussten, wobei der eine T-Wertung von genau 1 hat oder der „Shell Manufaktur“ mit D1,5/T1,5, wo man steil aufwärts einem Trampelpfad folgen muss. Egal, geschafft.

Was wir noch gelernt haben? Was ein „Kažun“ ist! Davon hatten wir vorher nie gehört, heute wissen wir:

Das Kažun ist eine im kroatischen Teil Istriens vorkommende Art Feldunterstand, mehr dazu über den obigen Link.

Und pünktlich zum Wochenende kam dann der Weltuntergang – eigentlich wie in jedem Urlaub hat man so einen Tag zu ertragen. Wir sind mit Regen aufgewacht, wurden von Regen durch den Tag geleitet und konten am Abend doch noch von einem gelungenen Tag sprechen.

Ok, das seh‘ vielleicht nur ich so, aber ein 3-Tore-Sieg in München gegen die Bayern, das gibt’s auch nicht so oft. Schöner Abschluss für mich und die Borussia aus Mönchengladbach.

Nicht das geilste Wetter heute, aber der Sonntag muss nicht im Apartment verbracht werden. Also starten wir wieder einmal Richtung Novigrad, dieses Mal aber zäumen wir das Pferd von hinten auf. Erst dorthin und dann zurück über Land, noch ein paar Caches einsammeln.

Wieder einmal wird uns klar, dass uns dieses kleine Städtchen von allen besuchten Orten in Kroatien bisher am meisten ans Herz gewachsen ist. Leider keine Caches mehr da! Aber der Rückweg entschädigte dann doch mit 10 Founds, davon 2 Earth-Caches. Immer wieder faszinierend finden wir die Höhlen, die mit wunderschönen Tropfsteinskulpturen den Betrachter verzaubern. Etwas verwundert waren wir bei „Jama Baredine“ und „Jama Grotta Baredine Kroatien“, den beiden Earthcaches, die keine 20 m auseinander liegen und die gleiche Höhle betreffen. Wie das durchgezogen wurde ist uns noch nicht so recht klar, möglicherweise liegt die Lösung in der unterschiedlichen Thematik der Fragestellung.

Montag, Wochenstart, noch fünf Tage, heute ist der Plan die Stadt, die es für uns nicht gibt. OK, das ist ein Insider! Vor einigen Jahren waren wir schon einmal in Istrien und wir haben bestimmt 4x versucht, Rovinj zu besuchen und sind genau so oft gescheitert. Sturm, kilometerlanger Stau, touristische Überfüllung, immer wieder sind wir gescheitert und damit war dann irgendwann klar, Rovinj kommt auf die Blacklist.

Unterwegs wollten wir schnell noch ein paar Caches mitnehmen, aber das mit dem „schnell“ ist so eine Sache. Da gibt’s Earthcaches, die verlangen nicht nur einen langen Atem beim Laufen, sondern auch noch eine mathematische Vorbildung, da gibt’s Tradis, die liegen scheinbar direkt neben der Strasse, aber da musst du ewig lange Trampelpfade durch’s Gestrüpp rennen oder du stehst in einem Steinbruch und musst Steine suchen – das erinnert mich an Hints im Wald, die „Baum“ oder „Holz“ lauten. Aber ganz oft wird man dann mit ganz Besonderem, wie etwa der „Kažun“ namens „Kažun Santolina“ , ein riesiges Steinhaus mitten in der Pampa, den wir ohne Geocaching nie entdeckt hätten.

Oder hat schon mal einer von euch bei einem Earthcache mehr oder weniger komplexe Rechenaufgaben gehabt, die beinahe zur Aufgabe führten. Letztlich doch ganz einfach, aber erst mal den richtigen Weg finden.

Gegen Schluss unserer Runde haben wir uns noch einmal an der Lok in Pula probiert, zum zweiten Mal erfolglos.

Dienstag vormittag erst mal Ruhe- und Organisationstag, mal sehen, was mittags wird. OK, cachetechnisch nichts, Silvi wollte im Autocamp noch einen Cache suchen gehen, hatte aber irgendwie Pech. Da saß doch tatsächlich die ganze Zeit eine stillende Mama direkt drauf und ließ sich nicht beirren.

Also noch ein Käffchen an der Promenade und dann die Idee unseres Urlaubs! Nein, nicht, dass wir was essen gehen und nicht, dass wir wieder mal im „Vizula“ gelandet sind (nicht nur mangels Alternativen in dieser „Nicht“-Saison, sondern dass ich den Boss gefragt hab‘, wann die Arbeiter auf der Halbinsel Vizula da sind – die ist nämlich bis Mitte nächsten Jahres gesperrt – um zu fragen, ob wir nicht doch die drei Caches dort machen können. Das glaubt mir keiner! „Kommt nach 16:30 Uhr, ich habe einen Schlüssel!“ 🙂  🙂

Super!

Vorletzter Cachetag, die Stadt, die es für uns nicht gibt ist das Ziel. Ein paar Multis, ein Earth-Cache, diverse Tradis, ein (seltener) GC Virtual Cache, ein ebensolcher von EC, Tanken, das war der Plan!

Ich mag ja Multis nicht besonders, wenn sie dann auch noch ca. 5 Km bergauf, bergab gehen, hasse ich sie quasi, aber „Rovinj City“ war echt gut. Neben der Station hoch über der Stadt haben wir dort oben noch den Earth-Cache sowie den zweiten Multi gelöst und besucht. Auf dem Abstieg mussten wir dann leider vor den beiden Tradis kapitulieren, da diese so Muggelverseucht waren, dass ein Bergen nicht möglich war. Lösen konnten wir dagegen den OC-Virtual wie auch einen der sehr seltenen GC-Virtuals, den Zaštitnica Rovinja/Patron Rovinj.

Damit war aber dann letztlich auch der Plan, die verbliebenen drei Caches in Medulin mittels des Schlüssels für das Tor heute noch zu suchen, ad acta gelegt, zeitlich war das vor dem Dunkelwerden nicht mehr zu schaffen. Morgen ist auch noch ein Tag – und zwar der letzte!

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Wie wahr dieser Spruch ist, sollte sich an unserem letzten Tag noch zeigen. Nach einem gemütlichen Frühstück ging’s los, einen verschwundenen Tradi wiederzubeleben, einen anderen, vergessenen zu loggen und noch einige andere einzusammeln.

Das ließ sich gut an, K&K Eternal Love und Crkva Mati Božja od Kuj waren schnell erledigt, dann fuhren wir zu The Hanging Tree, da ist der Name Programm! Das Versteck war schnell entdeckt, als höflicher Geocacher läßt man den Damen den Vortritt. Also aufgestanden und …. rot gesehen, also auf meinen Händen, mit denen ich mir den Kopf hielt. Ihr erinnert euch? The hanging Tree!

Der Ast am Ast hat mir wie einst bei Sammy Hawkins den Skalp gespalten, Silvis T-shirt wurde zur Blutbremse, damit war das Cachen für’s Erste erledigt, jetzt begann unsere Odysee – Banjole (also vor Ort): kein Arzt – Medulin in Hotel Bevedere: Arzt nur in der Saison – Medulin ärztliche Ambulanz: ist erst ab 13:30 Uhr geöffnet, kann nichts machen! – Notfallambulanz Krankenhaus Pula: nach 2 Std. Wartezeit wird ein 2 cm Holzstück operativ entfernt und das Ganze mit 5 Stichen wieder vernäht!

Damit war der Cachetag eigentlich beendet, denn als wir schließlich Medulin erreichten und auf die Halbinsel wollten, fuhr dort gerade die Security vor – aus der Traum. Also noch ein Abschlussessen und am nächsten Morgen ohne Schwierigkeiten zurück nach Hause.

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